- Von Redaktion
- 10.01.2017 um 09:29
Pfefferminzia: Jeder vierte junge Erwachsene von 18 bis 29 Jahren hat laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Direktversicherers Cosmos Direkt bislang keine Vorsorge für das Alter getroffen. Ist das besorgniserregend oder eine durchaus nachvollziehbare Haltung, weil der Rentenbeginn für diese Menschen noch viele Jahrzehnte entfernt liegt?
Peter Schwark: Natürlich ist es nachvollziehbar, wenn ein 18-Jähriger weniger an die Finanzierung der Rente als an die vor ihm liegenden Jahre denkt – auch ein Studium beispielsweise ist nicht umsonst. Die Altersvorsorge sollte aber spätestens dann eine Rolle spielen, wenn junge Menschen ihr erstes Geld verdienen, beispielsweise als Auszubildende. Für Unter-25-Jährige lohnt sich das besonders, denn der Staat fördert frühes Riestern mit einem zusätzlichen, einmaligen Berufseinsteiger-Bonus von 200 Euro.
Welches sind die größten Vorteile für einen jungen Kunden, wenn er zugunsten einer privaten Altersvorsorge auf Konsum verzichtet?
Wer früh anfängt, muss weniger sparen. Daran ändern auch die aktuell niedrigen Zinsen nichts. Im Gegenteil: Aufgrund der Niedrigzinspolitik müssten die Menschen heutzutage früher und mit einem höheren Betrag anfangen zu sparen, um den gewünschten Lebensstandard im Alter zu erreichen.
Ein langer Ansparprozess erhöht die Renditeaussichten, zugleich fürchten viele junge Menschen finanziell unflexibel zu sein, wenn sie einen jahrzehntewährenden Sparvertrag eingehen. Was meinen Sie dazu?
Lebens- und Rentenversicherungen sind weitaus flexibler als von vielen angenommen. So lassen sich die Versicherungsbeiträge an veränderte Lebensumstände und Einkommensverhältnisse anpassen. Das in einer Lebensversicherung angesparte Kapital lässt sich auch beleihen – beispielsweise zur Finanzierung des Eigenheims.
Um zu veranschaulichen, wie teuer Verbrauchern das Aufschieben der privaten Altersvorsorge zu stehen kommt, hat der GDV eine Beispielrechnung veröffentlicht. Diese stammt aus dem Jahr 2015, ihr liegt also noch ein Rechnungszins von 1,25 Prozent zugrunde. Dennoch sei die Beispielrechnung auch im Hinblick auf das Jahr 2017 – in dem ein reduzierter Rechnungszins von nur noch 0,9 Prozent gilt – „aus unserer Sicht noch hinreichend aktuell“, erklärte der GDV gegenüber Pfefferminzia. Hier geht es zum grafisch aufbereiteten Rechenbeispiel.
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