Stephan Busch (links) und Tim Schreitmüller (rechts) von CoachMeNetto interviewen Menschen aus der Branche zum Thema Honorarberatung. Dieses Mal: Felix Kugelmann. © CoachMeNetto/iS2 AG
  • Von Redaktion
  • 14.04.2023 um 12:16
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lesedauer Lesedauer: ca. 04:35 Min

Für die Interview-Reihe „Mit Vision – Über die Lage der Honorarberatung“ luden Stephan Busch und Tim Schreitmüller dieses Mal Felix Kugelmann ein, der für innovative IT-Lösungen im digitalen und persönlichen Versicherungsvertrieb steht.

Häufig liest man: „Die Akzeptanz der Honorarberatung hält sich in Deutschland bei Verbrauchern immer noch in Grenzen“. Was ist deiner Meinung nach der Grund, weshalb die Honorarberatung wenig Nachfrage erhält?

Weil man sich hier im Klaren darüber sein sollte, was man bei der Honorarberatung möchte und was das kosten wird. Es ist also ein weiterer Punkt, über den man sich Gedanken machen muss. Ich könnte mir vorstellen, dass dies einige abschreckt, gerade wenn man zum ersten Mal mit einem Honorarberater zusammenarbeitet und die Beratungsqualität noch nicht einschätzen kann. Trotzdem denke ich, dass die Nachfrage nach Honorarberatung und -vermittlung in Zukunft steigen wird.

Man muss an der richtigen Stelle in der Customer Journey ansetzen

Jede Generation bringt Veränderung mit und hat eine andere Erwartung an das Leben und an Konsum. Geht die Versicherungsbranche an dieser Stelle mit und verändert sich spürbar oder gibt es deiner Meinung nach Handlungsbedarf?

Das Image der Versicherungsbranche bleibt hartnäckig negativ, was meiner Ansicht nach auch viel mit fehlender Finanzbildung der jungen Generation zusammenhängt. Allerdings gehen junge Leute für ihre eigene Wissensbeschaffung unbefangen ins Internet und suchen sich die nötigen Informationen zusammen. Hier ist es entscheidend, an der richtigen Stelle in der Customer Journey anzusetzen. Der erste Schritt besteht darin, Wissen und einen Überblick zu bieten und so die Leads digital auf die nächsten Schritte vorzubereiten.

Wie sollten sich Vermittler und Berater digital bei Prozessen, Tools und bezüglich der Präsenz in sozialen Medien aufstellen?

Hier sehe ich extrem viele Chancen für die Branche. Bei der Präsenz in den sozialen Medien sollte man sich zunächst auf seinen wichtigsten Kanal konzentrieren, um die Kosten-Nutzen-Rechnung in Balance zu halten, und sich im Vorfeld über sein Wunschpublikum und die wichtigsten Themen Gedanken machen. Zu den Möglichkeiten, die sich der Branche in Bezug auf digitale Prozesse und Tools bieten, könnte ich ganze Seiten füllen. Nur so viel sei gesagt: Die meisten Versicherungsunternehmen haben hier noch viel Potenzial, wenn sie es schaffen, Customer Journeys neu zu denken.

Welche Ansätze und Lösungen siehst du, um die Akzeptanz für Honorarberatung in Deutschland zu steigern?

Mehr Transparenz und eindeutige Definitionen etablieren, ein größeres Produktangebot schaffen und durch Aufklärungsarbeit Vorurteile aus dem Weg räumen. Zudem muss es in allen Bereichen standardmäßig Nettopolicen geben. Hier fehlt in manchen Bereichen einfach noch das passende Produktangebot. Sobald das geregelt ist, kann das Geschäft mit Nettopolicen meiner Meinung nach an Fahrt aufnehmen.

Über den Interviewpartner

Felix Kugelmann ist im Vorstand der iS2 Intelligent Solution Services AG und immer auf der Suche nach innovativen und modernen Lösungen für den digitalen und persönlichen Versicherungsvertrieb.

Über die Autoren

Tim Schreitmüller ist digitaler Stratege mit Versicherungs-Know-how von der LV 1871. Stephan Busch ist Versicherungsmakler und Inhaber von Progress Finanzplaner.  Tim und Stephan sind die Köpfe von CoachMeNetto.

kommentare
info@prof-bockholt.de
Vor 2 Jahren

Das Interview mit Herrn Kugelmann zur Honorarberatung ist erstklassig, denn Versicherungs- und Finanzdienstleistungen müssen immer bezahlt werden ob über Provision oder Honorar. Auch für kleine “Geldbeutel” sind sie trotz Unkenrufen bezahlbar, weil das Honorar für die Beratung in der Regel kleiner ist als die zu zahlende Provision.
MfG Prof. H. Bockholt, Koblenz

info@prof-bockholt.de
Vor 2 Jahren

Der Artikel mit Herrn Kugelmann ist ausgezeichnet. Er weist zu Recht darauf hin, dass Finanz- und Versicherungsdienstleistungen immer bezahlt werden müssen ob über Honorar oder Provision. Da die Höhen der Provisionen meistens unbekannt sind, ist ein seriöser Vergleich zwischen beiden Entgeltungssystemen in der Regel sehr schwer. Das heiß diskutierte Thema wäre kein Problem mehr, wenn alle(!) Provisionen offen gelegt werden müssen. Da ist der Gesetzgeber gefordert. Denn Dienstleistungen müssen bezahlt werden. Komplette Transparenz der Kosten ist gefordert, das war es auch schon. Der Kunde kann sich dann frei entscheiden.

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Vor 2 Jahren

Das Interview mit Herrn Kugelmann zur Honorarberatung ist erstklassig, denn Versicherungs- und Finanzdienstleistungen müssen immer bezahlt werden ob über Provision oder Honorar. Auch für kleine “Geldbeutel” sind sie trotz Unkenrufen bezahlbar, weil das Honorar für die Beratung in der Regel kleiner ist als die zu zahlende Provision.
MfG Prof. H. Bockholt, Koblenz

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Vor 2 Jahren

Der Artikel mit Herrn Kugelmann ist ausgezeichnet. Er weist zu Recht darauf hin, dass Finanz- und Versicherungsdienstleistungen immer bezahlt werden müssen ob über Honorar oder Provision. Da die Höhen der Provisionen meistens unbekannt sind, ist ein seriöser Vergleich zwischen beiden Entgeltungssystemen in der Regel sehr schwer. Das heiß diskutierte Thema wäre kein Problem mehr, wenn alle(!) Provisionen offen gelegt werden müssen. Da ist der Gesetzgeber gefordert. Denn Dienstleistungen müssen bezahlt werden. Komplette Transparenz der Kosten ist gefordert, das war es auch schon. Der Kunde kann sich dann frei entscheiden.

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