Uwe-Matthias Müller ist geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Initiative 50plus. © Bundesverband Initiative 50plus
  • Von Redaktion
  • 18.05.2016 um 19:39
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Im Interview mit Pfefferminzia spricht Uwe-Matthias Müller, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Initiative 50plus, über das Beratungspotenzial in dieser Zielgruppe, typische Fehler und die leidige Diskussion um Provisions- versus Honorarberatung.

Welche typischen Fehler gibt es in der Beratung?

Ich könnte jetzt sagen, natürlich ist es ein Fehler, das Provisionsinteresse des Vermittlers in den Vordergrund zu rücken. Ich finde es aber zunehmend ermüdend die Diskussion Provisionsvermittlung versus Honorarberatung zu führen. Solange der Bürger nicht erkennt, dass der Staat nicht mehr umfassend für ihn sorgen kann und sorgen will, er also selbst etwas tun muss und dabei den Rat eines Spezialisten braucht, solange wird er eben auch nicht bereit sein, direkt für die Beratung und Betreuung ein Honorar zu zahlen.

Nein, wichtiger scheint mir, dass die Finanzwirtschaft noch nicht verstanden hat, dass es einen wirklichen Wandel des Altersbildes gegeben hat und dass sich dieser Wandel fortsetzt. Und mit diesem Wandel des Altersbildes einher ändert sich der Entscheidungsprozess eines Kunden. Die klassische Version Verkaufsgespräch gleich Abschluss gilt nicht mehr. Der Kunde reagiert auf andere Signale als auf ein Verkaufsgespräch.

Wie kann man Neukunden in dieser Zielgruppe gewinnen?

Die Frage ist fast etwas unfair – den Kunden gegenüber! Wäre es nicht schön, wenn die treuen Bestandskunden die volle Aufmerksamkeit des Vermittlers genössen? Haben sie nicht eigentlich auch ein Recht darauf, nach dem Kauf kontinuierlich informiert und auf dem Laufenden gehalten zu werden? Und damit meine nicht, die Verkündung neuer AGBs und dergleichen.

Nein, der Kunde erwartet heute auch Hilfestellung in vielen Fragen außerhalb des engen Bereiches des ihm verkauften Produktes. Dazu greift er auf sein Netzwerk zurück und an dieser Stelle muss der Vermittler entscheiden, ob er aktives und wertvolles Mitglied dieses Netzwerkes sein will. Und es ist ganz einfach: Auch der Neukunde wird zu einem erheblichen Teil danach entscheiden ob er glaubt, dass der Vermittler nützlicher Teil eines umfassenderen Netzwerkes sein wird – oder eben nicht.

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