- Von Lorenz Klein
- 19.03.2021 um 09:31
„Es gibt drei Nadelöhre der Automatisierung. In komplexen sozialen Interaktionen sind Algorithmen ziemlich unfähig. Kreativität können sie gar nicht. Die Beeinflussung von Wahrnehmung auch nicht“, sagt Frey – und zieht daraus folgende Schlussfolgerung:
„Wenn Sie einen Job haben, in dem Sie verhandeln müssen oder Teamwork wichtig ist, wenn sie Ideen oder Produkte entwickeln, oder wenn Sie Kollegen motivieren und leiten müssen, kann man ihre Arbeit nicht automatisieren. Mit diesen drei Nadelöhren kann man ganz gut verstehen, welche Jobs verschwinden und welche nicht.“
Frey zufolge wird es insgesamt weniger Arbeit geben, die sich grob in die Felder „Ausführung und Verwertung“ einteilen lassen. Mehr Arbeit wird es hingegen in dem Gebiet der „Erkundung“ geben, sprich: „Innovation. Neue Ideen entwickeln.“ Das sei beispielsweise dann der Fall, wenn man als Unternehmer „einen Prototypen, Geschäftsmodelle und Prozesse entwickelt“. Die nächsten Schritte, also wenn es darum geht, die Produktion zu standardisieren, könne man dann wiederum auslagern oder automatisieren. „Deswegen legt man im Silicon Valley so viel Gewicht auf die Innovation“, so das Resümee des Forschers.
Unverzichtbar: Entwickeln, Motivieren, Anleiten
Kurzum: Entwickeln, Motivieren und Anleiten sind wichtige Faktoren menschlicher Arbeit, die sich nicht mal eben von einer Maschine ersetzen lassen. Was William R. Berkley von dieser Erkenntnis hält, wissen wir nicht, aber was er wohl zugeben dürfte ist, dass alle drei Faktoren zum Kerngeschäft von Versicherungsvermittlern gehören – weil sie schlichtweg mit vielen Menschen kommunizieren, die einen kleinen Schubs benötigen, um zu ihrem Glück (finanzielle Absicherung ihrer Zukunft) gezwungen zu werden – und dafür in der Regel auch an die Hand genommen werden möchten.
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