Holger Kreuzkamp ist Vorstandsmitglied des Lebensversicherers Mylife. © Mylife
  • Von Holger Kreuzkamp
  • 17.09.2019 um 15:45
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Er kommt, er kommt nicht. Er kommt, er kommt nicht: Das Warten auf einen Provisionsdeckel in der Lebensversicherung geht weiter. Gerade Vertriebler könnten diese Wartezeit sinnvoll nutzen, meint Mylife-Vorstand Holger Kreuzkamp in seinem Kommentar, um erste Schritte in Richtung Honorarberatung zu gehen.

Durch das Nettoprinzip profitieren die Versicherten somit von besseren Renditen innerhalb ihrer Versicherung und können die Wertentwicklung und den Zinseszinseffekt optimal nutzen. Höhere Rückkaufswerte von Anfang an sind das Ergebnis. Sämtliche Kosten des Produkts werden transparent und verständlich dargestellt. Kunden wissen genau, was ihre Versicherung kostet.

Die Versicherungsvermittlungsrichtlinie IDD hat für eine solche Honorarberatung Sicherheit geschaffen. Versicherungsmaklern ist es per Gesetz erlaubt, Honorare mit ihren Kunden für die Vermittlung einer Nettoversicherung zu vereinbaren. Bei Gewerbekunden dürfen sie sich sogar die reine Beratungstätigkeit gegen Honorar vergüten lassen.

Der Deckel, der immer noch aussteht

Das Thema Kosten treibt auch die Politik um, sie hat selbiges verstärkt auf die Agenda genommen. Aktuell heiß diskutiert wird der sogenannte Provisionsdeckel für Lebens- und Restschuldversicherungen. Ein dazu vom Bundesfinanzministerium (BMF) vorgelegter Referentenentwurf hat zuletzt für viel Wirbel gesorgt. Demnach soll die Provision für Vermittler bei Vertragsabschluss auf maximal 2,5 Prozent der Summe der Beiträge begrenzt werden, die die Kunden während der Vertragslaufzeit zahlen. Erfüllt der Vermittler bestimmte Qualitätskriterien, kann die Provision auf 4 Prozent angehoben werden. Welche Kriterien das sein könnten und wie deren Einhaltung geprüft werden sollen, bleibt allerdings offen. Und ob damit die Beratungsqualität und der Verbraucherschutz verbessert werden, wird schon jetzt von einigen bezweifelt.

Wie heftig um die Ausgestaltung des Entwurfs gerungen wird, zeigt sich daran, dass er schon mehrfach auf der Tagesordnung des Bundeskabinettes stand – und dann gestrichen wurde. Eine Antwort des BMF, wie sein Zeitplan aussieht und wie der Deckel genau aussehen soll, steht noch immer aus.

Honorarberatung will gut vorbereitet sein

Viel wichtiger als die Festlegung etwaiger Provisionshöhen sollte aber eine transparente Beratung und Vermittlung sein. Mit Nettoversicherungen bietet sich seit einiger Zeit dafür eine perfekte Grundlage. Kunden und Berater können auf Augenhöhe agieren und die Vergütung ohne Versicherungsgesellschaft oder staatliche Eingriffe festlegen.

Also warum auf eine Veränderung durch mögliche Provisionsbegrenzungen warten, wenn man doch eigentlich keinen Deckel braucht?

Zu bedenken ist aber sicher auch, dass man mögliche Provisionsbeschneidungen und damit Einnahmeverluste nicht von heute auf morgen kompensieren kann. Für eine Honorarberatung beispielsweise benötigt man Wissen, die richtige Kundenansprache, Abwicklungsprozesse und Software. Versicherungsmakler sollten sich also frühzeitig informieren und ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen.

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