Dirk Schmidt-Gallas ist Senior Partner und Leiter der globalen Insurance-Practice bei Simon-Kucher. © Simon-Kucher
  • Von Redaktion
  • 18.09.2024 um 14:19
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Auch in den kommenden Jahren werden die Versicherer durch unruhiges Fahrwasser manövrieren müssen. Davon ist Dirk Schmidt-Gallas, Senior Partner und Leiter der globalen Insurance-Practice bei Simon-Kucher, überzeugt. In seinem Marktkommentar schlüsselt er fünf Problemfelder auf – und gibt Tipps, wie die Anbieter diese sicher durchfahren können.

#1: Extremwetter – mehr als ein Sturm im Wasserglas

Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse stellen Versicherer vor immer größere Herausforderungen – vor allem in den Sparten KFZ, Hausrat und Wohngebäude. Umso wichtiger ist, dass sie jetzt über kurzfristige Preisanpassungen hinausdenken und umfassende, mehrdimensionale sowie nachhaltige Maßnahmen ergreifen, um ihre Profitabilität zu sichern.

Es darf nicht nur an der altbewährten Kostenschraube gedreht werden, sondern es müssen auch Produktdesign und eine zielgruppenorientierte Wertkommunikation in den Blick genommen werden. Andernfalls können auf klassische Beitragsanpassungen Stornowellen folgen.

#2: Junge Kunden gewinnen

Den Abschluss in der Tasche, den Ausbildungsplatz in Sicht und mit dem ersten Auto oder der ersten eigenen Wohnung in das Erwachsenenleben starten. Ein Lebensabschnitt, in dem auch die ersten Versicherungen, wie Berufsunfähigkeit, KFZ oder Hausrat relevant werden – was die jungen Kunden für Versicherer zu einer spannenden Zielgruppe macht.

Immerhin sind die meisten Kunden bis Mitte 30 zum größten Teil abgesichert und besitzen dann im Schnitt fünf Policen. Ab diesem Alter kommt oftmals lediglich eine weitere Versicherung hinzu. Umso mehr sollten Versicherer frühzeitig zum Wegbegleiter der jungen Kunden werden.

Wer sie also für sich gewinnen und langfristig binden möchte, der sollte den Vermittler als Vertriebskanal nicht unterschätzen, seine Online-Präsenz und Customer Journey optimieren und auf die Bedürfnisse der jungen Kunden anpassen.

#3: Künstliche Intelligenz (KI) – Gamechanger und Produktivitätsbooster

Über alle Kundengruppen hinweg sind die Vermittler nach wie vor ein wichtiger Vertriebskanal – und ihre Bedeutung ist in den vergangenen Jahren sogar gestiegen. Die Erhöhung der Agenturproduktivität ist für die Versicherer daher ein perfekter Hebel, um den Customer Lifetime Value zu verbessern.

Hierbei können KI-Tools zu einem echten Gamechanger und Produktivitätsbooster werden. Denn mit ihrer Hilfe können Prozesse automatisiert und so die Effizienz und Profitabilität der Agenturen gesteigert werden. Was letztlich mehr Zeit für die persönliche Beratung schafft, die Qualität steigert und die Kosten senkt – Win-Win für alle Seiten.

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