Online-Beratung unten ohne und im Sitzen? Möglich, aber nicht zu empfehlen © ZedH / Pixabay
  • Von Andreas Harms
  • 27.09.2023 um 11:06
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lesedauer Lesedauer: ca. 05:10 Min

Wer Kunden auch übers Internet beraten möchte, kann das heutzutage ohne große Probleme tun. Allerdings sind einige Feinheiten zu beachten, zum Beispiel bei Technik und Körperhaltung. Verblüffend ist auch die Rolle, die das gute alte Telefon immer noch spielt.

Womit wir bei der Technik sind, und die muss passen. Zwar hat jeder Laptop inzwischen Kamera und Mikrofon eingebaut – beide taugen aber auf keinen Fall, um online zu beraten. „Meist werden Farben dort mit weniger Sättigung dargestellt. Sie wirken blass, das Videobild farblos – nicht gerade vorteilhaft“, bemängelt der Versicherer Signal Iduna in seinem Maklerblog. Also sollte die Kamera farbenstark und hochauflösend arbeiten, also mit 1.920 mal 1.080 Pixeln, und auf Augenhöhe angebaut sein. Die meisten Laptop-Kameras filmen hingegen von unten herauf – und erzeugen so mitunter ein dickes Kinn. Makler Disselkamp greift ganz einfach auf Smart­phones zurück, deren Kameras inzwischen ebenfalls locker jene von Laptops in den Schatten stellen, und spannt sie auf ein Stativ, um die richtige Perspektive zu erreichen. So geht es auch.

Das Laptop-Mikro reicht nicht aus

Auch beim Ton sollte man sich laut Signal Iduna nicht auf das Laptop-Mikro verlassen. „Schon das einfachste Headset klingt in der Regel besser als das integrierte Mikrofon an Ihrem Laptop oder PC“, heißt es im Blog.

Gleich mal komplett eingerichtet hat sich auch Maklerin Cornelia Frankenberg von Ilmfinanz aus Ilmenau. Sie hat auf ihre zwei Monitore eine Full-HD-Kamera aufgesteckt und nutzt Studiomikrofon und Kopfhörer (siehe Grafik). Letztere sind wichtig, damit sich der Ton aus Lautsprechern nicht wieder übers Mikro verstärkt (Rückkopplung).

Mögliche Hardware-Komponenten für erfolgreiche Online-Beratung (Quelle: Ilmfinanz)
Mögliche Hardware-Komponenten für erfolgreiche Online-Beratung (Quelle: Ilmfinanz)

Doch trotz vielem Studio-Fein verblüfft es, wie viel Online-Beratung noch über das Telefon läuft. Das hängt damit zusammen, dass die Vermittler ihren Kunden möglichst jede Hürde aus dem Weg räumen wollen. Weshalb zum Beispiel der Online-Coach Jan Helmut Hönle kein Freund davon ist, Einladungslinks per E-Mail zu verschicken. Es ist einfach eine Hürde zu viel. Stattdessen würde er immer zunächst mit dem Kunden telefonieren und ihn dann zusammen in die Online-Beratung holen.

Im Idealfall befindet sich der Einstieg in den Beratungsraum auf der eigenen Homepage, und den nötigen Zugangscode gibt der Vermittler am Telefon in Echtzeit durch. So kann er auch gleich helfen, wenn es technische Probleme gibt. Ob man anschließend das Gespräch weiter übers Telefon laufen lässt oder auf Mikrofon umstellt, entscheidet jeder selbst. Wichtig ist, dass die Hände anschließend frei sind, um auch mal was zu zeigen oder aufzuzeichnen.

Dafür wiederum ist ein geeignetes Programm nötig. Zwei, die immer wieder genannt werden, sind Bridge und Flexperto. Hönle indes trommelt für Demobird, an dessen Entwicklung er über seine Firma Hönle.Training mit beteiligt ist. Alle drei Programme lassen sich an die eigene Internetseite andocken und laufen komplett in der Cloud über jeden handelsüblichen Browser, sodass Kunden zu Hause nichts zu installieren brauchen (wieder eine Hürde weniger). Außerdem stehen die Server in Deutschland, was wiederum aus Datenschutzgründen (DSGVO) wichtig ist.

Software-Häuser bieten kostenlose Testphasen

Hinzu kommen Pflichtfunktionen wie jene, über die man Folien zeigen kann (Hönle: „Niemals mehr als zehn Wörter pro Folie!“), und ein sogenanntes Whiteboard. Darüber lässt sich alles auf den Bildschirm übertragen, was der Vermittler mit dem Digitalstift aufs Tablet pinselt. Und auch dort gibt es Unterschiede. So nutzt Maklerin Frankenberg zwar Flexperto, mag aber das dort eingebaute Whiteboard nicht. Stattdessen nimmt sie das von Microsoft. Wie so oft bei Software hilft nur ausprobieren, zum Glück bieten alle Entwickler kostenlose Testzeiträume an.

Seite 3: EU-Verordnung hilft bei der Unterschrift

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare
Ingo Hellwig
Vor 1 Jahr

Es wird viel per Videoberatung verkauft, nur leider oft auch Lebens- und Rentenversicherungen, ohne dass ausreichende Maßnahmen zur Identifizierung nach dem GwG getroffen werden. Die normale Videokonferenz ist ungeeignet, die geltenden Vorgaben der BaFin einzuhalten. Das ist zu oft nicht bekannt.

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Ingo Hellwig
Vor 1 Jahr

Es wird viel per Videoberatung verkauft, nur leider oft auch Lebens- und Rentenversicherungen, ohne dass ausreichende Maßnahmen zur Identifizierung nach dem GwG getroffen werden. Die normale Videokonferenz ist ungeeignet, die geltenden Vorgaben der BaFin einzuhalten. Das ist zu oft nicht bekannt.

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