Versicherungsfan und Insurtech-Investor Daniel Feyler. © privat
  • Von Daniel Feyler
  • 24.02.2025 um 13:54
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Versicherungswelt. Wird sie aber auch die menschliche Beratung ersetzen? Mit dieser Frage setzt sich Versicherungsfan und Insurtech-Investor Daniel Feyler in seiner neuen Kolumne für Pfefferminzia auseinander.

Das Jahr 2025 ist da, und die Versicherungsbranche wird unverändert von einem Thema dominiert: künstliche Intelligenz (KI). Die Frage, die immer wieder aufkommt: Wie lange brauchen wir eigentlich noch menschliche Vermittler? Wird KI sie bald vollständig ersetzen?

KI als Ergänzung, nicht als Ersatz

In der Versicherungswelt hat künstliche Intelligenz bereits erste Spuren hinterlassen. Ob im First-Level-Support, bei der Datenanalyse oder bei der Abwicklung einfacher Aufgaben. Doch dabei geht es fast immer um Tätigkeiten, die Vermittler ohnehin nicht sonderlich gerne machen: repetitive Recherchen, administrative Aufgaben oder der Umgang mit häufig gestellten Fragen.

Das, was Vermittlern wirklich Freude macht – und was Geld einbringt –, ist der Verkauf beratungsintensiver Produkte. Hier kommt KI auf absehbare Zeit an ihre Grenzen. Der Abschluss einer Krankenversicherung, die Planung einer Altersvorsorge oder die Absicherung der Berufsunfähigkeit erfordert unter anderem Empathie und die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen. Stärken, die KI derzeit nicht ersetzen kann.

Schrumpfender Markt für Vermittler

Natürlich gibt es Bereiche, in denen Vermittler zunehmend verdrängt werden. KFZ- und Sachversicherungen sind Paradebeispiele. Vergleichsplattformen und „Embedded Insurance“-Lösungen bieten Kunden hier schnelle und unkomplizierte Abschlüsse. Für diese Produkte werden Vermittler in den nächsten Jahren eine weiter abnehmende Rolle spielen.

Aber das ist kein Grund zur Panik, sondern ein Aufruf zur Spezialisierung! Die absehbare Zukunft gehört den Vermittlern, die sich auf beratungsintensive Produkte fokussieren und ihre Expertise mit der richtigen Technik kombinieren.

KI als Freund und Begleiter

Vor künstlicher Intelligenz sollten Vermittler keine Angst haben – im Gegenteil. KI kann ein enger Begleiter und wertvolles Werkzeug sein. Sie hilft, Kundenbedürfnisse schneller zu verstehen, Recherchen effizienter zu gestalten und administrative Arbeiten zu automatisieren. Das spart Zeit, die Vermittler in die persönliche Beratung investieren können.

Einige Insurtechs machen es vor: KI wird nicht genutzt, um den Vermittler zu ersetzen, sondern um ihn zu unterstützen. Das Ziel ist nicht, den menschlichen Kontakt zu eliminieren, sondern ihn zu verbessern.

Warum KI unverzichtbar wird

Ein oft übersehener Aspekt: Der Fachkräftemangel wird die Branche vor große Herausforderungen stellen. Viele Versicherungsangestellte stehen kurz vor dem Ruhestand, und es gibt nicht genügend Nachwuchs, um die Lücke zu füllen. Hier könnte KI eine entscheidende Rolle spielen, um Prozesse zu automatisieren und den Verlust von Fachkräften zumindest teilweise zu kompensieren.

Über den Autor

Daniel Feyler ist Versicherungsfan und Insurtech-Investor, außerdem Experte für Strategie, Digitalisierung und Vertrieb in der Versicherungsbranche.

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Daniel Feyler ist Versicherungsfan und Insurtech-Investor, außerdem Experte für Strategie, Digitalisierung und Vertrieb in der Versicherungsbranche.

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