- Von Lorenz Klein
- 07.12.2018 um 13:02
Zeigt die veränderte Zinszusatzreserve (ZZR) bereits Wirkung?
Ja, durchaus. Aber zunächst die Ausgangslage:
„Im Marktdurchschnitt müssen die Anbieter rund viereinhalb Prozent Rechnungszins auf ihre Deckungsrückstellung erwirtschaften“ erläutert Heermann mit Blick auf das EKG-Profil. „Diese immense Anforderung ist maßgeblich der Zinszusatzreserve geschuldet und zeigt, dass die politisch beschlossene Methodenänderung bei der Berechnung der Zinszusatzreserve überfällig war, um die Tragfähigkeit der Versichertenbestände zu erhalten“, so der Analyst.
In der aktuellen EKG-Studie habe man die Effekte der sogenannten Korridormethode simuliert und ihre künftige Wirkung auf die Ertrags- und Solvenzlage abgeschätzt. Im Ergebnis stellen die Analysten nach eigener Aussage fest, dass die neue Berechnungsmethodik in unterschiedlichen Zinsszenarien ihre Wirkung entfaltet, indem kurzfristige Belastungsspitzen bei den ZZR-Zuführungen reduziert und gleichförmiger auf einen längeren Zeitraum verteilt werden. Zugleich reduziert sie die Mindest-Renditeanforderungen an die Kapitalanlage, ausgedrückt als Break-Even-Nettoverzinsung.
Bei Assekurata erwartet man nun für 2018 unter Anwendung der Korridormethode eine Break-Even-Nettoverzinsung von etwa 2,40 Prozent, während sie 2017 nach bisheriger ZZR-Berechnungsmethode noch bei 3,31 Prozent lag.
Welches Fazit zieht Assekurata?
Unter den anhaltend geringen Kapitalmarktzinsen bleibe die Marktposition der 75 untersuchten Anbieter sehr unterschiedlich, fassen die Analysten das Bild zusammen. Die neue Methodik zur Bildung der Zinszusatzreserve (Korridormethode) werde sich ab 2018 sowohl unter HGB als auch unter Solvency II positiv auswirken, jedoch strukturelle Unterschiede zwischen den Unternehmen nicht beseitigen.
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