- Von Barbara Bocks
- 04.02.2025 um 16:54
Für das Jahr 2025 hat weniger als die Hälfte von 49 betrachteten Lebensversicherern ihre Überschussbeteiligungen erhöht. Einer hat nach einem deutlichen Anstieg im Vorjahr die Beteiligung leicht gesenkt. Das haben die Analysten von Morgen & Morgen in einer aktuellen Analyse herausgefunden.
Wie sich der Höchstrechnungszins auf die Leistung auswirkt
Wie der Höchstrechnungszins Versicherungsverträge verändert
Der Großteil der Versicherer hält die Überschussbeteiligungen auf dem Niveau des Vorjahres. Bei einzelnen Tarifen gibt es teilweise Unterschiede, insbesondere bei neueren Produkten wie Indexpolicen und der „Neuen Klassik“.
Überschussbeteiligungen von Lebensversicherern in den vergangenen Jahren:
2025 | 2024 | 2023 | 2022 | |
Minimum | 1,75 Prozent | 1,6 Prozent | 1,25 Prozent | 0,9 Prozent |
Maximum | 3,25 Prozent | 3,25 Prozent | 3 Prozent | 3 Prozent |
Mittelwert | 2,5 Prozent | 2,4 Prozent | 2,1 Prozent | 1,9 Prozent |
Quelle: Morgen & Morgen, Stand: 01/2025 | Grundgesamtheit: 49 deutsche Lebensversicherungsgesellschaften
Im Mittel liegen die laufenden Verzinsungen der 49 Gesellschaften 2025 bei 2,5 Prozent, im Vorjahr waren es 2,4 Prozent. Die höchste Beteiligung an den Überschüssen liegt weiterhin bei 3,25 Prozent. Diesen Wert erreichen inzwischen zwei Versicherer, im Vorjahr war es nur ein Versicherer. Die geringste Verzinsung bietet ein Versicherer mit 1,75 Prozent. Im Vorjahr war es ein anderer Versicherer mit 1,60 Prozent.
„Die Verzinsung liegt bei fast allen Versicherern mittlerweile bei mindestens 2 Prozent. Rund ein Fünftel bietet sogar 3 Prozent und mehr“, sagt Thorsten Saal, Prokurist und Bereichsleiter Mathematik und Rating.
- Insgesamt bieten alle Lebensversicherer bis auf drei Gesellschaften ihren Kunden eine Überschussbeteiligung zwischen 2 und 3,25 Prozent an.
- Knapp die Hälfte der Versicherer liegt mit ihren Überschüssen zwischen 2 und 2,5 Prozent.
- 13 Versicherer bieten Kunden Überschussbeteiligungen von mehr als 2,5 Prozent und weniger als drei Prozent.
- 10 Gesellschaften bieten drei Prozent und mehr. Zwei davon sind Spitzenreiter mit einer Überschussbeteiligung von 3,25 Prozent.
18 Lebensversicherer haben in diesem Jahr ihre Überschussbeteiligung erhöht
Hatten im vergangenen Jahr 37 Versicherer zum Jahreswechsel ihre Überschussbeteiligung angehoben, waren es in diesem Jahr nur noch 18 Gesellschaften. 30 Versicherer halten die Beteiligung an ihren Überschüssen aktuell konstant. Das Niveau der Deklarationen erhöht sich insgesamt minimal, so das Fazit der Morgen-&-Morgen-Analysten.
Die einzelnen Erhöhungen je Versicherer im Vergleich zum Vorjahr variieren zwischen 0,10 und 0,80 Prozentpunkten. Vier Versicherer knacken mit ihren Erhöhungen in diesem Jahr die 2-Prozentpunkte-Marke.
Die stabilisierte Lage am Kapitalmarkt bringt aus Sicht der Morgen-&-Morgen-Analysten positive Veränderungen für Versicherungsnehmer. Neben höheren Überschussbeteiligungen dürften Versicherer nun wieder mehr Garantien aussprechen, so die Experten.
Höchstrechnungszins ist auf 1 Prozent gestiegen
Erstmals seit über 30 Jahren wurde der Höchstrechnungszins für 2025 wieder angehoben – von 0,25 auf 1,00 Prozent. Das bedeutet, dass Versicherer in ihren Tarifen einen Rechnungszins von 1,00 Prozent verwenden dürfen. Dadurch sind höhere Garantien möglich. Das ist aber unter Umständen nicht nur eine gute Nachricht für Versicherte. Warum und was das mit den Überschüssen direkt zu tun hat, erklärt Makler Christian Steffen Fröhlich in seinem Beitrag.
Mehr Details zu den Auswirkungen des erhöhten Höchstrechungszinses finden Sie auch hier.
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