Moritz Schüßler, Head of Intermediated Retail Germany bei Vanguard: „KI ermöglicht es dem Finanzberater, sich intensiver auf die Bedürfnisse der Kunden zu konzentrieren.“ © Vanguard
  • Von Redaktion
  • 04.09.2024 um 13:08
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Finanzberater werden sich in Zukunft vor allem auf das immer höhere Alter ihrer Kunden und auf künstliche Intelligenz einstellen müssen. Welche Strategien sie entwickeln sollten, um weiterhin eine hochwertige Kundenberatung sicherzustellen, erklärt Moritz Schüßler von Vanguard in einem Gastbeitrag.

Es sind vor allem zwei Megatrends, die Finanzberater in den kommenden Jahrzehnten beschäftigen werden. Auf der einen Seite ist das der demografische Wandel, also die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Er schmälert die volkswirtschaftliche Wertschöpfung und bringt neue Schwierigkeiten für die Finanzplanung mit sich.

Auf der anderen Seite ist es die künstliche Intelligenz (KI). Diese Technologie könnte demografische Defizite ausgleichen und neues Wachstum zu fördern. KI könnte außerdem zu mehr Produktivität führen, die sogar die des Computers und Internets übertrifft.

Doch was bedeuten diese Entwicklungen für Finanzberater? Es ist offensichtlich, dass die Megatrends den Arbeitsalltag der Finanz- und Versicherungsbranche nachhaltig beeinflussen und verändern werden. Sie sind Herausforderung und Chance zugleich.

KI schafft Freiräume für Finanzberater

Generative KI-Tools wie ChatGPT könnten Finanzberater dabei unterstützen, einfache Standardprodukte wie eine private Haftpflichtversicherung zu bearbeiten. Allerdings kann KI die persönliche Beratung nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

  • Für ihre private Altersvorsorge müssen Kunden weitreichende finanzielle Entscheidungen treffen. Hier bleiben das fachliche Wissen und die emotionale Kompetenz eines Beraters unerlässlich.  
  • Richtig eingesetzt könnten KI-Anwendungen dabei helfen, Routineaufgaben effizienter zu erledigen und dem Berater dadurch mehr Zeit für seine wesentliche Aufgabe – die individuelle und persönliche Betreuung der Kunden – zu verschaffen.
  • Diese zusätzliche Zeit ermöglicht es Beratern, sich intensiver auf die Bedürfnisse und Ziele ihrer Kunden zu konzentrieren und dadurch die Qualität der Beratung weiter zu steigern.
Wo genau liegt das Potenzial von KI-Tools für Finanzberater?

Smarte KI-Tools bieten die Möglichkeit, zeitintensive Routineaufgaben deutlich effizienter zu gestalten.

Sie können die folgenden Prozesse übernehmen:

  • Faktenchecks durchführen,
  • Daten automatisch erfassen,
  • detaillierte Kundenprofile erstellen

Mit diesen Aufgaben unterstützt die KI Berater dabei, maßgeschneiderte Angebote und Empfehlungen auszuarbeiten. Innovative Chatbots können Berater zudem in der Kundenbetreuung einsetzen, um Standardfragen schnell und präzise zu beantworten. Dadurch gewinnen Berater nicht nur Zeit. Auch die Qualität und Konsistenz der Betreuung verbessert sich.

Um das volle Potenzial der KI in der Finanzberatung auszuschöpfen, müssen Berater kontinuierlich in das eigene Know-how investieren und Schulungsangebote seitens der Finanzdienstleister wahrnehmen. Auf diese Weise können Berater die persönliche und individuelle Betreuung ihrer Kunden verbessern.

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