Mitarbeiter während eines Videoanrufs: Aufgrund der Corona-Krise arbeiten immer mehr Menschen von zu Hause aus. Inhaber von Maklerbüros und Führungskräfte stellt das mitunter vor Herausforderungen. © picture alliance / ANP | Remko de Waal
  • Von Peter Schmidt
  • 07.09.2020 um 08:18
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Die Mehrzahl der Versicherungsmakler ist bisher gut durch die Corona-Krise gekommen. Dennoch sind Probleme und Risiken für die Unternehmen und damit für die Mitarbeiter nicht überstanden. Assekuanz-Doc Peter Schmidt hat in seiner Kolumne einige Hinweise für die Personalführung in Maklerunternehmen zusammengestellt, die den Inhabern Unterstützung bieten sollen.

Bei solchen Themen und Projekten hole ich mir als Unternehmensberater immer mal wieder Rat von Personal- und Organisationsentwicklern wie Pamela Wendler. Sie gibt dazu folgende Tipps:

Haben Sie keine Angst und führen Sie eine klare und ehrliche Kommunikation. Bleiben Sie dabei authentisch. Die Mitarbeiter müssen erfahren, wie es um das Unternehmen steht, auch wenn die Information nicht gut ist. Sie brauchen eine verlässliche und stabile Führung sowie die Möglichkeit, sich einzubringen. Diese Selbstwirksamkeit führt zu enormer Motivation und Engagement, weil die Überwindung der Krise damit auch zum Thema der Mitarbeiter wird.

Informierte Mitarbeiter sind motivierter und engagierter

Auch – oder sollte man sogar sagen: besonders – in schwierigen Zeiten bringen sich Mitarbeiter gerne ins Unternehmen mit Motivation, Ideen und Engagement ein. Das gelingt dann, wenn der Inhaber des Maklerunternehmens ebenso wie Führungskräfte bei Versicherungsunternehmen ehrliches Interesse an den Mitarbeitern als Mensch und auch deren familiären Umfeld zeigen.

Die Bereitschaft des Mitarbeiters, in einer Sondersituation ins Homeoffice zu gehen, ist sehr zu würdigen. Wenn daraus ein Dauerzustand geworden ist oder werden soll, dann sollte genau besprochen werden, ob und wie das möglich werden kann. Mit Laptop und Headset am Küchentisch geht mal eine gewisse Zeit, aber für eine Verstetigung braucht es mehr. Personaltrainerin Wendler empfiehlt dazu:

Gehen Sie als Chef/Chefin Ihrer Maklerfirma passend ins Gespräch mit den Mitarbeitern. Wählen Sie den entsprechenden Weg zum Gespräch je Mitarbeiter – ob dieser eher die Möglichkeit zum Reden wünscht, Rückzug und Ermutigung zum Sprechen braucht oder in Ruhe gelassen werden will.

Fragen Sie nach, wie es den Mitarbeitern mit der aktuellen Situation geht, wie Sie damit umgehen können oder an welchen Stellen sie eventuell auch Unterstützung benötigen. Gleiten Sie nicht in Fragen wie „Wie geht’s?“ ab. Mitarbeiter wollen ernsthaft als Mensch wahrgenommen werden. Das bringt Sicherheit und Loyalität und festigt Ihre Beziehung zu den Mitarbeitern. Pamela Wendler bringt es so auf den Punkt: „Eine gefestigte Beziehung zu den Mitarbeitern, bringt mehr Sicherheit für alle.“

Das Spezialthema der Krise – ab ins Homeoffice

Namhafte Versicherer gehen davon aus, dass zukünftig 40 Prozent der Mitarbeiter aus dem Homeoffice arbeiten werden. Bei manchen Maklern ist das sogar schon länger so. Besonders in Ballungszentren mit Wegezeiten für Mitarbeiter von 60 bis 90 Minuten pro Strecke wurden frühzeitig die technischen Möglichkeiten der Arbeit von zu Hause genutzt, da wo es passt. Dennoch sind mit dem Homeoffice und manchen Vorteilen auch Themen verbunden, die Chefs nicht aus der Hand geben wollen.

Wie kontrolliere ich, dass meine Mitarbeiter im Homeoffice einen guten Job machen? Wie sichere ich Daten- und Arbeitsschutz ab? Wie kann Führung auch unter diesen Umständen erfolgen? Eines ist klar: Wenn die Raumgröße im Maklerbüro für eine volle Besetzung unter Einhaltung der Pandemie-Vorschriften nicht ausreicht, oder die besonderen Hygienemaßnahmen schwer umzusetzen sind, dann gibt es kaum Alternativen zum Homeoffice als Dauerzustand.

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Peter Schmidt

Dr. Peter Schmidt ist seit 2013 Inhaber der Unternehmensberatung Consulting & Coaching in Berlin und als Experte für Strategie- und Prozessberatung für Versicherer, Maklerpools, Vertriebe und Makler tätig.

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