Mit 30 Jahren sollten Durchschnittsverdiener möglichst heute schon 40.000 Euro auf dem Konto haben - reserviert für die Altersvorsorge. © picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose
  • Von Lorenz Klein
  • 07.08.2020 um 17:33
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lesedauer Lesedauer: ca. 03:10 Min

Über wie viel Erspartes sollten 30-, 40-, 50- oder 60-Jährige bereits heute verfügen, um ihre voraussichtliche Rentenlücke rechtzeitig schließen zu können? Darüber haben sich die Experten der Geldanlage-Plattform „Weltsparen“ Gedanken gemacht. Was dabei herauskam, erfahren Sie hier.

Wie viel muss ich eigentlich schon heute auf der hohen Kante haben, damit ich meine Sparziele für das Rentenalter tatsächlich noch erreichen kann – und nicht etwa im Herbst des Lebens starke Abstriche an meiner Lebensqualität vornehmen muss?

Bei der Geldanlage-Plattform „Weltsparen“ (inklusive Tabelle) hat man nun diverse Berechnungen angestellt, um ratlosen Bürgern eine erste Orientierung zu bieten.

Auf Basis von Durchschnittsgehältern in verschiedenen Altersklassen haben die Anlageprofis die jeweils anzunehmenden Rentenlücken hergeleitet und davon ausgehend ermittelt, wie viel Erspartes 30-, 40-, 50- oder 60-Jährige möglichst schon haben sollten, um ihren Vermögensaufbauplan entspannt umsetzen zu können. Die Berechnungen basieren laut eigenen Angaben auf einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 81 Jahren bei Männern und Frauen.

Dabei liegt es auf der Hand, dass die Berechnungen mit stark schematischen Annahmen auskommen müssen:

„Das Nettogehalt aller Altersstufen wurde für eine bessere Vergleichbarkeit anhand folgender Annahmen berechnet: unverheiratet, keine Kinder, Steuerklasse 1, wohnhaft in einem alten Bundesland, gesetzlich pflichtversichert, zahlt Kirchensteuer“, schildern die Experten die Parameter der Analyse.   

Zur Vereinfachung wurde angenommen, dass der „jeweilige aktuelle Lebensstandard im Alter gehalten“ werden soll. Tatsächlich ist aber davon auszugehen, dass eine heute 30- bis 60-jährige Person mit 67 eher einen höheren Lebensstandard haben wird – und diesen höheren Standard im Alter zu halten beabsichtigt.

Was sollte mit 30 Jahren bereits erspart sein?

Die Untersuchung legt ein durchschnittliches Einkommen der 30-Jährigen zugrunde, das laut einer Studie von Gehalt.de, bei 45.213 Euro pro Jahr liegt. Das entspricht wiederum einem monatlichen Nettogehalt von 2.319 Euro. Der gesetzliche Rentenanspruch für eine unverheiratete Person ohne Kinder liegt demnach bei rund 1.400 Euro pro Monat.

Damit fehlen aus Sicht der Experten im Schnitt monatlich über 900 Euro, um im Alter den heutigen Lebensstandard eines 30-Jährigen halten zu können. Bei 15 Jahren Rentenbezug fehlen im Alter hochgerechnet 165.000 Euro unter Berücksichtigung der Inflation, die durch Erspartes ausgeglichen werden müssen, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

Viele Finanzexperten würden empfehlen, mindestens zehn Prozent des Einkommens zu sparen. Das seien somit „bei heute 30-Jährigen bis zum Renteneintritt“ rund 125.000 Euro – Gehaltssprünge inklusive, schildern die Experten. Kurzum: „Auf dem Konto eines 30-Jährigen sollten sich heute bereits rund 40.000 Euro befinden, um die verbleibende Lücke zu schließen.“ Dabei seien noch nicht die Einkommenssteigerungen bis Renteneintritt berücksichtigt worden, die die Rentenlücke noch vergrößern würden.

Was sollte mit 40 Jahren bereits erspart sein?

Bei heute 40-Jährigen lauten die Parameter wie folgt: „40-Jährige verdienen in Deutschland derzeit im Schnitt 55.627 Euro, also circa 2.723 Euro netto im Monat“, heißt es bei Gelsparen.de. Die daraus resultierende gesetzliche Rente liege, gemäß aktuellen Prognosen, später einmal bei rund 1.650 Euro monatlich.

Um den aktuellen Lebensstandard eines 40-Jährigen halten zu können, würden somit bei Renteneintritt im Schnitt 1.070 Euro pro Monat fehlen, so die Beispielrechnung. „Bei 15 Jahren Rentenbezug, unter Berücksichtigung der Inflation, macht das im Alter insgesamt 190.000 Euro an fehlendem Kapital.“

Wie kann die Rentenlücke nun geschlossen werden? Zunächst der Blick darauf, was noch drin wäre in Sachen Sparpotenzial, wenn man erst mit 40 Jahren mit dem Sparen anfängt. Wer bis zum Renteneintritt zehn Prozent des Nettoeinkommens zurücklege, könne noch rund 95.000 Euro ansparen, so die Rechnung. Es bliebe also noch eine Lücke in gleicher Höhe von ebenfalls 95.000 Euro. Im Klartext: Exakt diese Summe sollte eine 40-jährige Person bereits heute für die Altersvorsorge auf dem Konto reserviert haben. Auch hier seien die Einkommenssteigerungen bis zum Renteneintritt noch nicht berücksichtigt, heißt es.

Seite 2: Wo sollte man mit 50 und 60 stehen?

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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