- Von Lorenz Klein
- 12.07.2019 um 12:15
Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten (BdV), hat die deutschen Lebensversicherer scharf angegriffen. In einem Beitrag, der am Mittwoch auf dem Blog des Vereins veröffentlicht wurde, warf er der Branche ignorantes Verhalten und Unfähigkeit vor.
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„Die Ignoranz der deutschen Lebensversicherer, sich neuen politischen Entwicklungen zu öffnen, das Verharren in überkommenen Strukturen, die Unfähigkeit, das Thema Vertrieb neu zu denken, schlechte Produkte und der Unwille, aktuelle politische Impulse aufzugreifen – diese Gemengelage macht die deutschen Lebensversicherer zu Opfern ihrer eigenen Unfähigkeit“, schreibt Kleinlein in seiner Generalabrechnung.
„Nachhaltigkeit immer noch etwas Exotisches“
So sei für die Lebensversicherer das „mittlerweile zentrale politische Thema der Nachhaltigkeit immer noch etwas Exotisches“, erklärte der BdV-Chef im Hinblick auf die aktuelle Klimadebatte. Das sei kein Wunder, so Kleinlein weiter, erlaube doch das deutsche System der Lebensversicherer „letztlich keine wirklich nachhaltigen Angebote“. Dann blende man lieber aus, dass hier Handlungsbedarf bestehe. „Damit beschneidet man dann aber weiter seine eigenen Optionen. Das Handlungsfeld wird nochmals kleiner“, fuhr Kleinlein fort.
Unlängst hatte sich auch der Geschäftsführer der Greensurance Stiftung, Marcus Reichenberg, kritisch zum Umgang des Versicherungsverbandes GDV mit dem Thema Nachhaltigkeit geäußert: Der Verband stehe in der Verantwortung „aktiver zu handeln, um Lösungsansätze zu bieten“, forderte Reichenberg im Interview mit Pfefferminzia.
Branche hoffe auf Provisionsdeckel
In Kleinleins „Rundumschlag“ finden sich zudem auch einige Verweise auf die Vermittlerschaft, die „Zukunftsperspektiven“ einfordere. Im Vertrieb seien die Handlungsoptionen der Branche allerdings rar. „Die Versicherungsunternehmen können nur noch darauf hoffen, dass ein Provisionsdeckel kommt. Denn dann können sie den Vertrieb kürzer halten und können dafür den Verbraucherschutz verantwortlich machen“, so Kleinlein.
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