Corin Targan ist Direktor Kundenstrategie & Transformation bei Deloitte: Für die Generation Z müssen Versicherer spezielle Angebote bereitstellen, sagt er. © Deloitte
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  • 03.03.2025 um 16:35
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Die Generation Z hat spezielle Ansprüche und Wünsche. Mit Standardlösungen kommen Versicherungen hier nicht weit, weiß Corin Targan, Direktor Kundenstrategie & Transformation bei Deloitte. Wie die Gesellschaften diese Zielgruppe für sich gewinnen können, beschreibt er in seinem Gastbeitrag.

Das Denken und Handeln der Generation Z (Gen Z) ist von verschiedensten Entwicklungen geprägt: Digitale Technologien, soziale Medien, aber auch die komplexe geopolitische Situation und der Klimawandel beschäftigen die Generation und beeinflussen ihr Konsumverhalten.

Das hat unmittelbare Auswirkungen auf ihren Umgang mit Versicherungen und stellt die Versicherungsbranche vor folgende Fragen:

  • Wie steht die Gen Z zur Zukunftsplanung und Risikoabsicherung?
  • Welche Versicherungsprodukte sind für sie relevant?
  • Über welche Kanäle schließt sie Verträge ab?
  • Was müssen Versicherer tun, um diese junge Kundengruppe langfristig zu binden?

Um diese Fragen zu beantworten, führte Deloitte 2024 eine Studie unter Endverbraucherinnen und -verbrauchern in neun europäischen Ländern durch, darunter auch Deutschland. Der Vergleich mit Millennials (Altersgruppe 28 bis 42) und Gen X (Altersgruppe 43 bis 55) zeigt, dass die Gen Z (im Alter von 23 bis 27) in vielen Punkten zwar den Millennials ähnelt, ihre Überzeugungen jedoch oft ausgeprägter sind.

Für Versicherer bedeutet das: Standardlösungen reichen nicht mehr aus – es bedarf einer gezielten Anpassung der Vertriebs- und auch Produktstrategie, um die Hauptzielgruppe von morgen zu erreichen.

Zukunftsorientiert und Interesse an persönlichem Wohlbefinden

Die Befragten aus der Gen Z sind aktuell zukunftsorientierter als ihre Vorgänger-Generationen und sorgen (entgegen gängiger Klischees) für die Zukunft vor: Etwa 83 Prozent haben konkrete Zukunftspläne, während es bei Millennials nur 81 Prozent, bei der Gen X nur 71 Prozent sind. Das könnte damit verbunden sein, dass sich diese junge Generation eher in einer transformativen Lebensphase (Ende des Studiums, erste Anstellung) und damit in einer viel stärker zukunftsorientierten Phase befindet.

Auch auffällig ist, dass die Gen Z großen Fokus auf immaterielle Werte wie persönliches Wohlbefinden legt und in Selbstfürsorge, Weiterentwicklung oder Erlebnisse investiert. Das unterscheidet sie von älteren Generationen, die traditionell eher auf materielle Sachwerte setzen.

Die finanzielle Absicherung spielt für alle Generationen eine zentrale Rolle, doch die Prioritäten unterscheiden sich deutlich. Besonders ausgeprägt ist bei der Gen Z die Sorge, sich kein Wohneigentum leisten zu können.

Das Interesse an Versicherungen ist bei der Gen Z ist generell vorhanden – dennoch besteht aufgrund ihrer aktuellen Lebenssituation oft noch kein großer Bedarf an grundlegenden Versicherungsprodukten wie an Lebens- oder Hausratversicherungen. Über ein Viertel (26 Prozent) der Gen Z wohnt noch mit ihren Eltern zusammen und besitzt wenig teure Vermögenswerte.

Fokus auf einfache und zielgerichtete Absicherung

Stattdessen verzeichnen kleinere und leichter zugängliche Versicherungsprodukte, die einfacher zu kaufen sind und einzelne physische oder digitale (Vermögens-)Werte schützen – etwa das Rennrad, auf das man lange gespart hat – bei den jungen Befragten ein rasantes Wachstum.

Langfristig deutet die oben genannte Zukunftsorientierung darauf hin, dass die Gen Z an einer umfassenden Grundsicherung interessiert sein wird – insbesondere mit zunehmenden Lebensverpflichtungen. Vor allem die wachsende Bereitschaft auch digitale, beziehungsweise nicht-physische Werte zu schützen, sticht in der Gen Z hervor.

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