Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (links) verleiht dem ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi am 31. Januar 2020 das Bundesverdienstkreuz. © picture alliance/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 06.02.2020 um 11:00
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Aufgrund der Niedrigzinsphase ging deutschen Sparer im vergangenen Jahr ein durchschnittlicher Zinsertrag von rund 350 Euro durch die Lappen – nach Abzug der Inflation. Im Vergleich mit anderen Ländern der Eurozone, stehen die Bundesbürger damit auf Platz fünf. Das zeigen Berechnungen des Portals Tagesgeldvergleich.net auf Basis der Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB).

Durchschnittlich hatte jeder Deutsche im Jahr 2019 Einlagen in Höhe von 28.574 Euro auf die hohe Kante gelegt – so viel wie noch nie, berichtete das Portal Tagesgeldvergleich.net kürzlich. Demnach lag der Sparzuwachs bei rund 4,6 Prozent gegenüber 2018 (27.306 Euro).

Weil die Banken allerdings kaum mehr Zinsen gewähren, verlieren die Deutschen trotzdem Geld. „Werden die Zinserträge abzüglich der Inflation betrachtet, verlor jeder Bundesbürger 2019 real 347,74 Euro“, teilt das Portal laut eigener Berechnungen mit, die auf Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) beruhen.

Luxemburger mit dem größten Pro-Kopf-Zinsverlust

Mit einem Minus von 347,74 Euro pro Kopf stehen die Deutschen demnach in der Eurozone auf Platz 5 (siehe Grafik). Den mit Abstand größten Zinsverlust fuhren die Luxemburger mit minus 1.468,56 Euro ein. Dahinter folgen die Niederlande (minus 631,32 Euro), Österreich (minus 397,66 Euro) und Belgien (minus 396,76 Euro).

„In keinem der 19 betrachteten Staaten schafften es die Bürger übrigens mehr ins Plus“, so die Erkenntnis der Portalbetreiber. Lediglich geringe Verluste habe es für die Griechen (minus 26,56 Euro) und die Bewohner Zyperns (minus 0,11 Euro) gegeben. Der Durchschnitt in der gesamten Eurozone lag 2019 bei minus 211,36 Euro pro Kopf.

Auf Deutsche entfällt die Hälfte des realen Zinsverlustes

Kumuliert man die realen Zinserträge des Jahres 2019, so hätten die Deutschen insgesamt einen Verlust von 28,8 Milliarden Euro erlitten, heißt es weiter. Seit dem Jahr 2011, nach der Finanzkrise, häuften die Sparer hierzulande damit ein Zins-Minus von 164,96 Milliarden Euro an. Das sei der absolute Negativwert im Europa-Vergleich und mit 47,1 Prozent fast die Hälfe der negativen Zinserträge in der Eurozone. Dahinter folgen Italien mit minus 43,29 Milliarden Euro und Belgien (minus 40,01 Milliarden Euro). Im Plus liegen wiederum nur Griechenland (11,04 Milliarden Euro) und Zypern (2,47 Milliarden Euro). Die realen Zinserträge aller 19 Staaten summieren sich laut der Berechnungen zu einem Minus von 350,15 Milliarden Euro.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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