- Von Lorenz Klein
- 14.09.2023 um 17:21
Sie hat es wieder getan – zum nunmehr zehnten Mal in Folge, und das seit Juli 2022, hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erhöht, auf jetzt 4,50 Prozent. Der Schritt kommt nicht sonderlich überraschend, denn das „hartnäckige Biest Inflation“, wie es Bundesbank-Präsident Joachim Nagel kürzlich im „Handelsblatt“ ausdrückte, ist zäh.
So strebt die EZB für den Euroraum eine mittelfristige Inflationsrate von 2,0 Prozent an – und davon ist der Euro-Raum noch weit entfernt: 5,3 Prozent beträgt die Teuerungsrate aktuell. Doch der Preis der Inflationsbekämpfung ist hoch, denn der private Konsum wird dadurch gebremst. In Zeiten der schwachen Konjunktur ist das durchaus problematisch.
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Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Versicherungsverbandes GDV, weiß natürlich um das Dilemma von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. In seinem Kommentar zum Zinsentscheid rang er sich zu einer wohlmeinenden Einschätzung durch, frei nach der Devise: Es ist ja bald geschafft!
„Mit der erneuten, aber vermutlich letzten Zinserhöhung um 25 Basispunkte schreitet die EZB auf ihrem Pfad der Inflationsbekämpfung richtigerweise voran. Zuletzt stagnierte die Teuerungsrate im Euroraum nur, anstatt weiter zu sinken“, ließ der GDV am Donnerstagnachmittag verlautbaren.
Auch alle aktuellen Inflationsprognosen deuten laut Asmussen darauf hin, dass das Inflationsziel in 2024 verfehlt werde. „Damit war es noch zu früh, eine Pause einzulegen oder das Ende des Zinsanhebungszyklus‘ auszurufen“, schlussfolgert der GDV-Hauptgeschäftsführer, der nun von einer länger anhaltenden Plateau-Phase ausgeht:
Jetzt könnte der Moment erreicht sein, ab dem das Zinsniveau für eine längere Zeit auf dem nun erreichten Niveau gehalten wird, bis deutlich ins nächste Jahr hinein.“
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