- Von Karen Schmidt
- 19.06.2024 um 14:52
Das Finanzwissen der Deutschen bleibt schwach, beziehungsweise baut weiter ab. Das ist das Ergebnis einer von Union Investment beauftragten repräsentativen Befragung von 261 Fachleuten aus Schule, Politik und Finanzbranche. Sie vergeben durchschnittlich nur die Schulnote 4 für das Finanzwissen hierzulande. Damit hat sich ihre Bewertung im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2017 sogar noch verschlechtert (3,8).
Schulen bekommen in Sachen Finanzbildung schlechte Noten
„Die fehlende Finanzbildung belastet künftige Generationen“
Junge Menschen wünschen sich mehr Finanzbildung
Die befragten Experten halten Finanzwissen für essenziell. Zwei Drittel sehen die Kenntnisse in diesem Bereich als noch wichtiger an als das Wissen über Bereiche wie Gesundheit, Politik, Nachhaltigkeit und Ernährung. Und gut zwei Drittel (69 Prozent) sind der Meinung, dass Finanzbildung in zehn Jahren äußerst wichtig oder wichtig sein wird (2017: 61 Prozent).
Was steht einer besseren Wissensvermittlung vor allem im Weg? Schule und Elternhaus, meinen die Experten. Zwei Drittel der Befragten nennen die zu geringe Behandlung des Themas im Unterricht als Grund für das mangelhafte Finanzwissen. Dass das Elternhaus bremst, finden 56 Prozent der Experten. Dementsprechend gibt es für die Schulen nur die Note 4,7 für die Vermittlung von Finanzwissen. Die Performance der Eltern bleibt unverändert bei einer 3,7.
Verbraucher geben sich selbst bessere Noten
Neben den Experten aus Schule, Politik und Finanzbranche wurden im Rahmen der Umfrage auch über 1.000 Menschen zwischen 14 und 85 Jahren zu ihrem Finanzwissen befragt. Interessanterweise schätzt diese Gruppe der Befragten das Finanzwissen besser ein als die Experten und gibt sich selbst im Durchschnitt die Note 2,7 (2017: 2,5).
Ihre größten Herausforderungen sehen die meisten vor allem im Bereich Altersvorsorge. 65 Prozent hätten vor allem in diesem Bereich gerne bessere Kenntnisse. Gut vier von zehn (42 Prozent) möchten besser über Schulden Bescheid wissen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Geldanlage mit Aktien oder Fonds. 40 Prozent wünschen sich, hierüber besser informiert zu sein.
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