- Von Redaktion
- 01.06.2016 um 15:25
Welche Alternativen sehen Sie anstelle eines starren Garantieversprechens?
Eine flexibel gestaltete Garantie wäre eine Lösung, um ein konstanteres Preis-Leistungs-Verhältnis zu erreichen. Man könnte etwa eine ökonomische Variante wählen und die Ausgestaltung der Garantie flexibel von den aktuellen Kapitalmarktbedingungen abhängig machen. Sind die Kosten hoch, kann auf die Garantie – ganz oder teilweise – verzichtet werden. Oder man wählt einen individuellen Ansatz: Ob sich Sparer für oder gegen eine Garantie entscheiden, hängt dann von ihren persönlichen Präferenzen ab. Nur wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis für einen Sparer attraktiv ist, wird er sich für eine Garantiekomponente entscheiden.
Inwieweit können staatliche Eingriffe in die Rahmenbedingungen des Marktes das Versorgungsniveau in der Altersvorsorge verbessern?
Alles was mit Zwang verbunden ist, ist politisch schwer umsetzbar, davon halte ich persönlich wenig. Freiwillige Entscheidungen sind vielversprechender. Ein Opt-out-Verfahren für die Altersvorsorge wäre womöglich eine gute Idee. Der Anleger sollte letzten Endes entscheiden können, was er möchte.
Gibt es Beispiele aus dem Ausland, die sich hier bewährt haben und von denen wir lernen könnten?
Wir beobachten weltweit einen Trend weg von Systemen, bei denen die
Auszahlungssicherheit im Vordergrund steht, hin zu Systemen, die über die Beitragshöhe gesteuert werden. Dort leitet sich der Rentenanspruch aus der zugrundeliegenden Bewegung der Kapitalmärkte ab. In Australien etwa werden mehr als 90 Prozent der Altersvorsorge über derartig konzipierte Sparpläne abgedeckt. In den USA kann der Anleger zudem individuell entscheiden, welche Anlageklassen in seinem Sparplan enthalten sein sollen. Am wichtigsten ist ein transparentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Hierzulande wird die Leistung betont und der Preis verschwiegen, das kann nicht zu vernünftigen Entscheidungen führen.
Weitere Informationen finden Sie in der Studie „Garantiekosten in der Altersvorsorge – Entwicklung eines Garantiekostenindexes“.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren