Junge Mitarbeiter besprechen etwas am Laptop: Viele Firmen nutzen ihre bAV, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. © picture alliance / imageBROKER | Unai Huizi
  • Von Barbara Bocks
  • 10.10.2024 um 12:56
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Viele Firmen setzen zwar auf eine bAV, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Sie aktualisieren ihre Pensionspläne aber viel zu selten. Auch mit der Verwaltung ihrer bAV haben die Firmen so ihre Schwierigkeiten.

Viele Mitarbeiter mögen das Angebot einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) von ihrem Arbeitgeber. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Willis Towers Watson (WTW). Mit Online-Fragebögen hat das Team vom WTW rund 50 Vertreter von Unternehmen von 250 bis knapp 100.000 Mitarbeitenden aus allen Branchen befragt.

  • Unternehmen mögen an ihrer betrieblichen Altersversorgung vor allem, dass sie für ein positives Arbeitgeber-Image sorgt (91 Prozent), dass sie die Mitarbeiterbindung erhöht (88 Prozent) und dabei hilft, Mitarbeiter zu gewinnen (74 Prozent).
  • Mitarbeitende sind vor allem von den Bestandteilen des Vergütungspakets (93 Prozent) begeistert. Sie fühlen sich dadurch bei der Suche nach dem richtigen Vorsorgekonzept (61 Prozent) entlastet.

„Damit Firmen mit der bAV auch künftig die Mitarbeiter wirksam gewinnen und binden, ist es wichtig, die bAV kontinuierlich zu modernisieren”, sagt Johannes Heiniz, Senior Director Retirement bei WTW.

Fast jedes zweite Unternehmen hat einen über zehn Jahre alten Pensionsplan

Die Realität sieht jedoch anders aus: Knapp die Hälfte der befragten Arbeitgeber (47 Prozent) hat vor mehr als zehn Jahren einen neuen Pensionsplan eingeführt, 16 Prozent in den vergangenen fünf bis zehn Jahren.

Und nur rund ein Viertel der befragten Unternehmen haben ihre Pensionspläne in den vergangenen drei Jahren angepasst. „Damit verschenken Arbeitgeber wertvolles Potenzial”, so Heiniz. Die betriebliche Altersversorgung sollten Unternehmer am besten kontinuierlich an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden anpassen, so der bAV-Experte. Dazu gehört aus seiner Sicht auch, dass Unternehmen eigene Pensionsmodelle entwickeln.

Pensionierungswelle sorgt für Arbeit bei der Verwaltung der bAV

Wenn es um ihre bAV geht, sehen Unternehmen die anhaltende Inflation als finanzielle Belastung an. 65 Prozent der befragten Unternehmen gaben auch an, dass sich der deutliche Anstieg der Rentenerhöhungen negativ auswirkt.

Mehr noch als die finanziellen Belastungen beschäftigen die Verantwortlichen jedoch administrative Schwierigkeiten: Die Verwaltung ihrer bAV durch die aktuell hohe Pensionierungswelle (58 Prozent) und auch mit Blick auf die Zukunft (75 Prozent) bereitet vielen Unternehmern Kopfzerbrechen.

In einer Umfrage unter den Teilnehmenden einer Konferenz zum Thema „Betriebliche Altersversorgung“ von WTW gaben knapp 35 Prozent an, dass sie bei ihrer klassischen bAV nachbessern sollten, damit diese mehr Mitarbeiter anspricht. Nur 15 Prozent denken, dass das auch mit einem stärkeren Sozialpartnermodell gelingt.

Mehr Informationen zur betrieblichen Vorsorge finden Sie auch in unserem Flipbook.

autorAutorin
Barbara

Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Zuletzt hinzugefügt
Gesundheit und Erfolg neu denken
Pfefferminzia Power-Tage

Gesundheit und Erfolg neu denken

GKV informiert Frauen zu wenig über die Wechseljahre
Zu wenige Informationen und Angebote

GKV informiert Frauen zu wenig über die Wechseljahre

Deutsche kümmern sich zu wenig um Vorsorgeuntersuchungen
Zähne, Hörgerät und Schutzimpfungen

Deutsche kümmern sich zu wenig um Vorsorgeuntersuchungen

Zuletzt hinzugefügt
Blau Direkt: So war es auf der Network Convention 2025
Über Umsatzziele, besseren Kundenservice und goldene Ameisen

Blau Direkt: So war es auf der Network Convention 2025