- Von Redaktion
- 11.04.2023 um 18:24
In Ländern, in denen ein Provisionsverbot gelte, erzielten Haushalte eine um durchschnittlich 1,7 Prozent höhere Rendite pro Jahr auf ihre Vermögen als in Ländern ohne Provisionsverbot. Diese Kernthese haben die Wissenschaftler Steffen Sebastian und Albert Grafe von der Universität Regensburg auf Basis einer aktuellen Studie aufgestellt. Entsprechende Verbote gibt es demnach in Australien, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Neuseeland, Niederlande und Norwegen. Im Ergebnis könnte besagte Rendite-Differenz nahezu zu einer Verdopplung des Haushaltvermögens nach 40 Jahren führen, wie Sebastian in einem Podcast der Verbraucherzentrale sagte.
Verbraucherschützer fordert: Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen
BVK sieht Kampf gegen Provisionsverbot in „kritischer Phase“
In der aktuellen Ausgabe des Podcast „Durchleuchtet – der Verbraucherfunk“ trat der Wissenschaftler als Gast auf (hier kann man sich die Sendung anhören, Sebastian spricht ab Minute 28:00). Darin kam neben Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband auch Niels Nauhauser zu Wort. Nauhauser ist als Abteilungsleiter Altersvorsorge, Banken und Kredite bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg tätig – und nutzte die Äußerungen von Steffen Sebastian als Steilvorlage, um vehement für ein Provisionsverbot einzutreten. „Die hohen Kosten des Provisionsvertriebs schmälern die durch eine gute Anlage erreichbare Rendite. Das geht insbesondere bei der Altersvorsorge direkt zu Lasten der Rente“, sagte Nauhauser.
„Provisionsverbot schnellstmöglich durchsetzen“
„Praktisch jede Verbraucherin und jeder Verbraucher, deren Anlageprodukte wir uns angesehen haben, wären um viele Tausend Euro wohlhabender, hätten sie eine Beratung erhalten, die sich an ihrem Bedarf und ihren Interessen ausgerichtet hätte“, so Nauhauser weiter. Daher sei die aktuelle Überlegung der Europäischen Kommission zur Einführung eines Provisionsverbots zu begrüßen und müsse in eine „baldige Umsetzung“ münden. Ein Provisionsverbot sei dringend erforderlich, „damit Fehlanreize beseitigt werden“, so der Verbraucherschützer weiter. „Die sogenannten Finanzberater handeln nicht im Interesse der Ratsuchenden, wenn sie für den Vertriebserfolg über Provisionen von Dritten vergütet werden.“
Ein Verkaufsgespräch auf Provisionsbasis ist aus Nauhausers Sicht kein Beratungsgespräch, das sich nur am Bedarf der Verbraucher ausrichtet. Denn Provisionen setzten Anreize, die den Interessen der Ratsuchenden entgegenstünden, wodurch diese übervorteilt würden, wiederholte Nauhauser eine altbekannte These der Verbraucherschützer. Die Verbraucherzentrale appelliere daher „an die politisch Verantwortlichen, zum Wohle aller Sparer ein Provisionsverbot schnellstmöglich durchzusetzen“.
Eine „Servicewüste“ für Verbraucher sei nicht zu befürchten
Wissenschaftler Steffen Sebastian betonte wiederum in einer Mitteilung der Uni Regensburg, dass sich in Ländern mit einem Provisionsverbot „dank der Regulierung alternative Bezahlungsweisen“ durchgesetzt hätten – ein Schritt, vor dem die Branchenverbände in Deutschland jedoch warnten, so Sebastian, weil sie den Verlust von Arbeitsplätzen und eine „Servicewüste“ für den Verbraucher befürchteten. Die Datenlage widerlege derartige Befürchtungen allerdings: So sei die Anzahl von Finanzberatern in den entsprechenden Ländern nicht gesunken. Im Fall von Großbritannien sei diese sogar leicht gestiegen. „Eine Servicewüste kann ebenfalls nicht festgestellt werden“, heißt es in der Mitteilung weiter.
„Wir konnten in unserer Studie sehr klare, eindeutige und messbare Ergebnisse feststellen: Die Einführung des Provisionsverbots hat in allen Ländern das Vermögen der privaten Haushalte deutlich gesteigert“, fasst Sebastian zusammen. So viel ist sicher: Die Studie der Uni Regensburg dürfte die Diskussion um ein Provisionsverbot noch einmal kräftig befeuern.
Gerhard Pendleder
Vor 2 JahrenDas ist wirklich interessant, denn die Verbraucherzentralen hetzen seit Jahren gegen die Provisionsberatung. Was ist denn im Maschinenbau, oder KFZ Handel und vielen anderen Handelsvertretungen, ist da die Provision auch verboten? Der Hintergrund für ein Verbot dürften die örtlichen Verbraucherzentralen sein, die hier eine eigen Beratung gegen Honorar anbieten und abkassieren wollen. Die fachliche Eignung bleibt dahingestellt, denn da braucht man keine Ausbildung (warum auch) das Thema Finanzen und Versicherungen ist doch so einfach, das können die Mitarbeiter der Verbraucherzentralen auch ohne Qualifikation. Das beste Beispiel ist Frau Dorothea Mohn. Diese Frau wurde aufgrund ihrer hervorragenden Qualifikation als Ernährungsberaterin zur Leitung der Verbraucherzentrale berufen. Ihre eigene Aussage zu diesem Job, das ist einfach, da kann man sich einlesen. Vermittler müssen eine Berufsausbildung und Qualifikation mit jährlicher Weiterbildung nachweisen. Was läuft da eigentlich schief? Warum lässt man sich von einer solchen Organisation gängeln und verunglimpfen? Es ist an der Zeit, dass die Vermittler miteinander gegen diese Diffamierung vorgehen, denn das ist nicht mehr auszuhalten, was da läuft.
eddi mertens
Vor 2 JahrenSo, so: Die Provisionen schmälern also die Renditen. Da haben die “Verbraucherschützer” ja wieder einen rausgehauen. Einfach nur noch lächerlich. Ich bin es leid, mich Jahr für Jahr dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich für meine Arbeit Geld bekomme. Ich lasse mich aber auch gerne ab sofort vom Steuerzahler bezahlen, so wie die “Verbraucherschützer” jedes Jahr Millionen Euros aus Steuergeldern subventioniert werden. Dann verzichte ich als Makler auch gerne auf meine Maklercourtage. Immer wieder traurig, dass Ahnungslose zu Wort kommen, die von dem Thema keine Ahnung haben
2 Kommentare
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kommentierenGerhard Pendleder
Vor 2 JahrenDas ist wirklich interessant, denn die Verbraucherzentralen hetzen seit Jahren gegen die Provisionsberatung. Was ist denn im Maschinenbau, oder KFZ Handel und vielen anderen Handelsvertretungen, ist da die Provision auch verboten? Der Hintergrund für ein Verbot dürften die örtlichen Verbraucherzentralen sein, die hier eine eigen Beratung gegen Honorar anbieten und abkassieren wollen. Die fachliche Eignung bleibt dahingestellt, denn da braucht man keine Ausbildung (warum auch) das Thema Finanzen und Versicherungen ist doch so einfach, das können die Mitarbeiter der Verbraucherzentralen auch ohne Qualifikation. Das beste Beispiel ist Frau Dorothea Mohn. Diese Frau wurde aufgrund ihrer hervorragenden Qualifikation als Ernährungsberaterin zur Leitung der Verbraucherzentrale berufen. Ihre eigene Aussage zu diesem Job, das ist einfach, da kann man sich einlesen. Vermittler müssen eine Berufsausbildung und Qualifikation mit jährlicher Weiterbildung nachweisen. Was läuft da eigentlich schief? Warum lässt man sich von einer solchen Organisation gängeln und verunglimpfen? Es ist an der Zeit, dass die Vermittler miteinander gegen diese Diffamierung vorgehen, denn das ist nicht mehr auszuhalten, was da läuft.
eddi mertens
Vor 2 JahrenSo, so: Die Provisionen schmälern also die Renditen. Da haben die “Verbraucherschützer” ja wieder einen rausgehauen. Einfach nur noch lächerlich. Ich bin es leid, mich Jahr für Jahr dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich für meine Arbeit Geld bekomme. Ich lasse mich aber auch gerne ab sofort vom Steuerzahler bezahlen, so wie die “Verbraucherschützer” jedes Jahr Millionen Euros aus Steuergeldern subventioniert werden. Dann verzichte ich als Makler auch gerne auf meine Maklercourtage. Immer wieder traurig, dass Ahnungslose zu Wort kommen, die von dem Thema keine Ahnung haben