- Von Lorenz Klein
- 16.10.2018 um 10:38
Die niedrigen Zinsen belasten die Garantieversprechen der Lebensversicherer zusehends. Laut Bundesfinanzministerium hat etwa jeder dritte Lebensversicherer nicht genügend Geld zurückgelegt, um die Renditegarantien der Kunden im Niedrigzinsumfeld auf Dauer erfüllen zu können.
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Kein Wunder also, dass Versicherungsvermittler genauestens verfolgen, wie es um die Zukunftsfähigkeit der einzelnen Anbieter bestellt ist. Der Finanzwissenschaftler Jörg Finsinger hatte bereits in den 90er-Jahren, als die Niedrigzinsphase noch nicht absehbar war, eine Methode entwickelt, das die künftige Leistungsfähigkeit von Lebensversicherern aus Sicht der Kunden prognostizieren soll.
Die Wirtschaftswoche veröffentlicht seit 1997 ein Rating, das auf Finsingers Methode basiert. Das Hamburger Ratinghaus Softfair Analyse und das Magazin werten dazu nach bestimmten Vorgaben die Geschäftsberichte der Versicherer anhand von 29 Kennzahlen aus – so auch in diesem Jahr.
>>> Hier geht es zu den Details der Testmethode
Im aktuellen Rating haben 15 von insgesamt 61 untersuchten Versicherern die Spitzenwertung von fünf Sternen erreicht.
Testsieger ist die Hanse Merkur – dahinter folgen Huk-Coburg, WGV, LVM und Europa sowie weitere zehn Anbieter mit einer Spitzenbewertung von jeweils fünf Sternen (stark überdurchschnittlich). Neun Anbieter befinden sich mit jeweils einem Stern (stark unterdurchschnittlich) am Ende des Rankings.
>>> Hier geht es zur Tabelle mit allen Anbietern auf einen Blick
Run-off-Gesellschaften mit eingestelltem Neugeschäft werden im Rating nicht mehr aufgeführt; ihre Daten ließen sich nicht sinnvoll vergleichen, erläutern die Tester. Rückschlüsse lässt das Rating zudem auch nur für klassische Verträge mit Garantiezins zu, nicht aber für fondsgebundene Policen.
Wie die Tester weiter berichten, mindern Kosten die Renditen der Policen derzeit je nach Laufzeit durchschnittlich um 1,0 bis 1,7 Prozentpunkte. Wie groß die Unterschiede sind, zeigt das Rating: So berechne der teuerste Anbieter (Direkte Leben) drei Mal mehr beim Abschluss als der günstigste (Hanse Merkur). Bei den Verwaltungskosten liege der Unterschied zwischen dem teuersten und dem günstigsten Anbieter bei mehr als dem Sechsfachen, schreibt die Wirtschaftswoche.
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