- Von Lorenz Klein
- 10.02.2023 um 14:13
Michael Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), gibt sich kämpferisch: „Wir wollen, dass ein Ruck durch die Branche gegen dieses unsinnige Vergütungsverbot geht.“ Zugleich fordert der Verband die EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness dazu auf, entsprechende Pläne „ad acta“ zu legen.
Jene Pläne, die derzeit auf EU-Ebene diskutiert werden, sehen die Einführung eines Provisionsverbotes bei der Vermittlung von Finanzanlagen an Kleinanleger vor – und der BVK will mithelfen, das zu verhindern. Deutschland trage als mitgliedsstärkster EU-Staat besondere Verantwortung für den Erhalt des Provisionssystems, betonte Heinz – und könne bei dieser Debatte „ein bedeutendes Votum in die Waagschale legen“.
AfW und BVK lehnen EU-Pläne für Provisionsverbot ab
BVK fürchtet bei Provisionsverbot „Garaus“ für Vermittler
Ob dieses Votum schlussendlich erhört wird, ist allerdings noch völlig offen. Dass die Lage ernst ist, zeigt sich aber schon daran, dass der BVK bekannt gab, eine Reihe von Gesprächen mit EU-Entscheidungsträgern führen zu wollen. Ziel sei es, ein EU-weites Provisionsverbot zu verhindern. Der BVK dürfte sich damit auch für Vorwürfe wappnen wollen, wenn dieses Ziel verfehlt werden sollte. Motto: Wir haben nichts unversucht gelassen!
Weitere Gespräche auf Vermittlertreffen BIPAR
In der zu Ende gehenden Woche hat der BVK bereits den Auftakt seiner – wenn man so will – großen Lobby-Offensive hinter sich gebracht. Wie Heinz berichtete, habe der Verband am Mittwoch Gespräche mit den deutschen Vertretern bei der Ständigen EU-Vertretung geführt. Eine weitere Gelegenheit gegen das Provisionsverbot vorzugehen, lieferte demnach das am 9. und 10. Februar stattfindende Mid-term Meeting des europäischen Dachverbandes der Vermittler, kurz: BIPAR. „Hier konnten die BVK-Vertreter weitere Gespräche mit führenden Repräsentanten der EU führen“, gab Heinz zu Protokoll.
BVK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Eichele wusste zu ergänzen, dass der BVK als BIPAR-Mitglied und größter deutscher Vermittlerverband „gewichtige Argumente“ habe vortragen können, um das bestehende Vergütungssystem in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern zu erhalten.
Auf dem Mid-term Meeting des BIPAR sprachen den Angaben zufolge Repräsentanten des europäischen Versicherungsmarktes, wie unter anderem die Präsidentin der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) Petra Hielkema und Didier Millerot, Leiter des Referats Versicherungen und Renten bei der Europäischen Finanzaufsicht (FISMA).
Auch der Abgeordnete des Europäischen Parlaments und Mitglied des Finanz- und Währungsausschusses Markus Ferber (CSU) sowie Karel van Hulle, ehemaliger Leiter der Generaldirektion Versicherungen und Pensionen bei der EU-Kommission, nahmen laut BVK an der Veranstaltung teil.
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