- Von Manila Klafack
- 12.07.2018 um 11:49
Gerade hatte sich der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen geäußert, dass der Begriff der Altersarmut in Deutschland lediglich Panikmache sei. Die Rentner seien weniger gefährdet als beispielsweise Kinder.
Und nun diese Zahlen: Fast jede zweite Altersrente liegt unter 800 Euro. Das schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und bezieht sich auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage von Sabine Zimmermann, Bundestagsabgeordnete der Linken.
Rund 8,6 Millionen Rentner, und damit ein Anteil von 48 Prozent, bekamen Ende 2016 demnach eine Rente von weniger als 800 Euro im Monat. Insgesamt etwa 11,3 Millionen Rentner, und damit beinahe zwei Drittel, erhielten weniger als 1.000 Euro Altersrente im Monat – nach den Beiträgen für die Sozialversicherung, aber vor Steuern.
Risiko zum Abrutschen in die Armut steigt
Allerdings sei die Rentenhöhe für sich genommen nicht aussagekräftig hinsichtlich der Einkommenssituation im Alter, so das Bundesarbeitsministerium gegenüber dem RND. Andere Einkommen würden dabei nicht berücksichtigt.
„Die Zahlen zeigen, dass schon heute ein großer Teil der Rentnerinnen und Rentner gesetzliche Rentenbezüge unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle und sogar unter der Grundsicherungsschwelle erhält“, sagt Sabine Zimmermann gegenüber dem RND. „Mit Blick auf die Zukunft sind diese Werte besorgniserregend. Die Biografien künftiger Rentengenerationen werden anders aussehen als die heutiger Rentnerinnen und Rentner.“
Bei vielen Rentnern werde das Abrutschen in die Armut derzeit noch durch eine Absicherung über den Ehepartner oder über eine gute Betriebsrente verhindert. „Diese Absicherungsformen werden aber immer seltener“, so Zimmermann weiter.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren