Eindrücke der neunten Sendung von Biomex.TV. © Biomex.TV
  • Von Karen Schmidt
  • 08.03.2024 um 16:26
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:15 Min

Warum stehen Frauen im Alter oft finanziell schlechter da als Männer – und was kann die Versicherungsbranche dagegen tun? Das war das Thema der neunten Sendung von Biomex.TV. Eine Zusammenfassung.

In der neunten Folge von Biomex.TV – einem Gemeinschaftsprojekt von Pfefferminzia und dem Biometrie Expertenservice – widmeten wir uns dem Thema „Gender Pension Gap – Kind oder Karriere?“. Es ging um die oft mauen Rentenaussichten von Frauen, speziell Müttern. Und darum, welche Lösungsansätze die Versicherungsbranche hier zu bieten hat und welche Vertriebschancen sich auftun können.

Dass es das Problem der größeren Rentenlücke von Frauen heutzutage nach wie vor gebe, liege auch daran, dass Deutschland seit mehr als 100 Jahren auf ein einkommensabhängiges Rentensystem setze, sagte Henriette Meissner, Geschäftsführerin Stuttgarter Vorsorge-Management, im Entscheider-Interview mit Pfefferminzia-Geschäftsführer Matthias Heß.

Verbunden mit der hohen Teilzeitquote bei Frauen wirke sich das negativ auf das spätere Einkommen im Alter aus: „Aus einer Teilzeitbeschäftigung wird keine Vollzeitrente“, so Meissner. Die Frauen bräuchten hier eine Beratung, die ihnen die Zusammenhänge von Teilzeitarbeit und späterem Renteneinkommen verdeutliche. „Oft wir darüber nicht nachgedacht“, berichtete Meissner aus ihrer Erfahrung. Es sei wichtig, dass jeder für sich – Frau und Mann – einen eigenen Vorsorgevertrag habe. Und diesen auch möglichst früh abschließe.

Auch Ute Thoma, Leiterin Betriebliche Vorsorge Vertrieb bei der Bayerischen, wies in ihrem Gespräch mit Matthias Heß auf die Bedeutung einer guten Beratung von Frauen hin. Drohe etwa die Beitragsfreistellung des Altersvorsorgevertrags der Frau, sollten Berater das Gespräch mit dem Paar suchen und die Folgen einer solchen Entscheidung verdeutlichen. „Hat die Frau etwa eine betriebliche Altersversorgung über 200 Euro Monatsbeitrag und geht drei Jahre in Elternzeit, dann sind das 7.200 Euro Beitrag, die fehlen“, so Thoma.

Rechne man den Zinseszinseffekt bis zur Rente ein, könne sich das auf 40.000 Euro summieren, die dann für die Rente fehlten. „Wenn man das dem Paar verdeutlicht, und die Beziehung in Takt ist, ist oft die Bereitschaft da, die Beiträge privat aus dem Familieneinkommen weiter zu bezahlen“, erklärte Thoma. Vielen, gerade männlichen Beratern, sei das Thema aber auch selbst nicht bewusst. Als Versicherer könnte man Schulungen anbieten, um hier zu sensibilisieren.

In der Diskussionsrunde zum Thema hatte das Moderatorenduo aus Christian Schwalb, Geschäftsführer Biometrie Expertenservice, und Pfefferminzia-Chefredakteurin Karen Schmidt, die bAV-Maklerin Cordula Vis-Paulus und Social-Media-Expertin Nadja Smeilus zu Gast.

Gerade für Frauen, die den Weg nicht zum Berater fänden, sei die betriebliche Altersversorgung ein guter Einstieg ins Thema, sagte Vis-Paulus. Zum einen könne man über die Unternehmen großflächig Informationen zum Thema Gender Pension Gap streuen. Und es gebe die Möglichkeit, durch attraktiv gestaltete bAV-Angebote die Frauen zu einer Altersvorsorge zu bringen. „Wichtig ist auch, dass Berater das Thema immer ansprechen, wenn der Mann zur Beratung vor ihnen sitzt. Sie sollten dann fragen, ob es eine Partnerin gibt – und wie diese versorgt ist“, empfiehlt die bAV-Expertin, die zusammen mit ihrem Kollegen Ralf Meyer auch Schulungen dazu anbietet, wie Frauen am besten beraten werden können.

Über Social Media könnten Berater das Thema gut spielen und Frauen erreichen, meinte Nadja Smeilus. So könnte man etwa in einem Posting zur Kinderzimmereinrichtung auch das Thema auf die Finanzen bringen, so ihr Hinweis. Ergänzt wurde das Programm noch mit einer Straßenumfrage zum Thema Gender Pension Gap – da wussten nicht alle Passanten in Schweinfurt, was sich dahinter verbirgt.

Aber auch abseits der Rentenlücke von Frauen gab es spannende Formate. So ging Versicherungsmakler Patrick Hamacher in seiner neuen Rubrik „Kappe auf, Tools raus“ auf das Angebot von Digidor ein, mit dem Makler ganz einfach mit ein paar Handgriffen Social-Media-Posts vorbereiten und verschicken könnten. Und in „Jöhnkes Fallstricke“ widmete sich der Hamburger Rechtsanwalt Björn Jöhnke wieder wichtigen Urteilen zur Versicherungsbranche, die jeder Vermittler kennen sollte.

Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann schauen Sie sich die Sendung gerne in Ruhe an unter www.biomex.tv.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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