Am 23. November kam der Bundesrat zu seiner 972. Sitzung zusammen und winkte die "Verordnung zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/97 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Januar 2016 über Versicherungsvertrieb" durch. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 23.11.2018 um 10:22
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:55 Min

Die Versicherungsvermittlungsverordnung (VersVermV) hat am Freitag den Bundesrat passiert. Nun stehen endlich die Spielregeln fest, die in Deutschland für die bereits seit Februar gültige EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD gelten. AfW-Vorstand und Rechtsanwalt Norman Wirth wirft im Interview mit Pfefferminzia einen Blick zurück nach vorn – und sagt, wie sich Vermittler künftig aufstellen sollten.

Da war jetzt viel Negatives dabei. Welche Bestandteile der IDD-Reform begrüßen Sie?

Positiv ist grundsätzlich zu sehen, dass in Bezug auf Beratung, auf Weiterbildung und auf Transparenz eine weitere Professionalisierung erfolgt. Positiv ist auch, dass in Hinblick auf Versicherungsanlageprodukte – in der Regel fondsgebundene Versicherungen – eine Regulierung erfolgte, die dem Umstand Rechnung trägt, dass es sich eben auch um Kapitalanlageprodukte handelt. Der Gesetzgeber statuiert nun – in Anlehnung an die geltenden Vorschriften zur Finanzanlageberatung – bei Beratungen zu solchen Versicherungsprodukten deutlich erweiterte Informations- und Beratungspflichten und eine sogenannte Geeignetheitsprüfung.

Welche Folgen hat dies für den Vermittler?

Es müssen diverse Informationen vom Kunden erfragt werden – etwa Kenntnisse und Erfahrungen im betreffenden Anlagebereich, finanzielle Verhältnisse, Anlageziele sowie Risikotragfähigkeit und –bereitschaft. All diese Informationen müssen dann bei der Auswahl entsprechender Produkte zugrunde gelegt werden. Das ist sicherlich etwas, was auch mehr Aufwand erfordert, jedoch im Kundeninteresse sinnvoll erscheint. Vermittler sollten hier sehr genau schauen, dass sie für die Umsetzung der geforderten Prozesse kompetente Unterstützung erhalten – beispielsweise über entsprechende Software, Verbünde und Pools.

Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis sich die Branche halbwegs einheitlich den neuen Vorgaben angepasst hat. Gerade in Zeiten von Automatisierung und Digitalisierung der Prozesse ist das jedoch dringend erforderlich.

Was raten Sie Vermittlern, die immer noch nicht recht wissen, was sie von der IDD zu halten haben?

IDD ist da, ist nicht so schlimm gekommen, wie es erst aussah und man kann damit leben. Schauen Sie nach vorn. Positiv denken. Weitermachen. Es gibt viel zu tun. Und ganz wichtig: Nur mit guten Partner, gut informiert und gut unterstützt sind die aktuellen und kommenden Änderungen zu bewältigen.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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