- Von Redaktion
- 28.05.2018 um 19:07
Schritt 1 einer vernünftigen Ruhestandsplanung ist es, zu überlegen, wie viel Geld man später einmal brauchen wird. Dazu wiederum muss man wissen, wie man seinen Ruhestand gestalten will: Wann soll es in Rente gehen? Will ich dann noch in Teilzeit arbeiten? Wie wohne ich? Habe ich ein Auto? Wie oft will ich reisen? Möchte ich mein Erspartes aufbrauchen oder den Kindern etwas vererben? Anhand dieser Fragen kann man seinen Finanzbedarf im Alter in etwa schätzen.
Eine wichtige Aufgabe für Makler ist dabei, die Menschen auf ihre längere Lebenserwartung aufmerksam zu machen. „Viele Kunden unterschätzen ihre eigene Lebenserwartung, da sie von der Lebenserwartung ihrer Großeltern beziehungsweise Eltern ausgehen“, sagt Michael Bastian, Leiter Maklerzentralbereich der Allianz Leben. In den vergangenen 100 Jahren habe sich diese aber kontinuierlich erhöht, und zwar „jedes Jahr durchschnittlich um etwa zwei bis drei Monate“, sagt Bastian. Das Geld muss also länger reichen als früher.
Künftige Einnahmen berechnen
Für den zweiten Schritt der Ruhestandsplanung gilt es dann, künftige Einnahmen aufzuschlüsseln. Dazu gehören etwa die gesetzliche Rente, private Renten, Mieteinnahmen, Kapitaleinkünfte und so weiter. Problem: Viele künftige Rentner kennen ihre Einnahmen nicht. Und: Selbst wenn der Kunde sich vor einigen Jahren zum Thema hat beraten lassen und eine entsprechende Strategie erstellt und verfolgt hat, kann es sein, dass sein Geld nicht reicht. Stichwort: Niedrigzins. +
Vor diesem Hintergrund ist es eben auch so wichtig, dass der Kunde sich mit seinem Berater bereits lange vor der Rente, etwa ab 50 Jahren, mit der Ruhestandsplanung befasst. Denn dann kann man noch nachjustieren, wenn es sein muss.
Welche Produkte eignen sich hierfür?
Pauschal lässt sich das nur schwer sagen. Es sei aber auch in der Ruhestandsplanung sinnvoll, nicht alles auf ein Produkt zu setzen, meint Frank Nobis, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Eine vernünftige Streuung sei besser. Nobis: „Eine lebenslange Leibrente sollte aber definitiver Teil einer Ruhestandsplanung sein. Hierzu ergibt bei der Generation 50plus vor allem die Basisrente Sinn.“
Das auch Rürup-Rente genannte Produkt kann mit hohen Beiträgen bespart werden und ist staatlich über eine Steuerersparnis gefördert. So können Sparer in diesem Jahr 86 Prozent des Maximalbeitrags zur Rürup-Rente – das sind 23.712 Euro für Singles und 47.424 Euro für Verheiratete – als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend machen. Nobis: „Somit können auch vernünftige Rentenhöhen bei relativ kurzer Anspardauer erreicht werden.“
Stärkeres Chance-Risiko-Bewusstsein bei Kunden
In einem aktuellen Rating des IVFP zu Basisrenten schnitt bei den fondsgebundenen Tarifen mit Beitragsgarantie das Produkt Basis-Rente Invest-Flex der Allianz am besten ab. Über die vier Teilbereiche Unternehmensqualität, Rendite, Flexibilität sowie Transparenz und Service erreichte es die Gesamtnote 1,2. Den zweiten Platz mit einer Note von jeweils 1,4 teilen sich drei Tarife. Zwei kommen dabei von der Alten Leipziger (AL_Rente-Flex und Alfonds Basis), einen steuert die Swiss Life bei (SL Maximo Basisrente). Bei den fondsgebundenen Rürup-Renten ohne Garantie liegt das Produkt des Direktversicherers Europa (E-FBR, Note 1,2) vor dem der Allianz (Basis-Rente Invest-Flex, Note 1,3).
Fondsgebundene Produkte – kauft das überhaupt jemand, gerade im Alter 50plus? „Der Absatz von fondsgebundenen Rentenversicherungen steigt seit einigen Jahren“, sagt Nobis. Außerdem habe der Fondsverband BVI für 2017 das zweitbeste Absatzjahr für Fonds vermeldet. „Diese Indikatoren weisen auf ein stärkeres Chance-Risiko-Bewusstsein hin“, folgert der IVFP-Geschäftsführer. „Es scheint in der breiten Öffentlichkeit angekommen zu sein, dass in einer Niedrigzinsphase für einen ausreichenden Kapitalaufbau auch Produkte mit Kapitalmarktbeteiligung notwendig sind.“
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