Viridium-Chef Tilo Dresig auf dem Pressegespräch des Policenabwicklers am Dienstag in Frankfurt. © Viridium
  • Von Karen Schmidt
  • 08.05.2024 um 15:00
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Der Policenaufkäufer Viridium sieht nach wie vor erhebliches Wachstumspotenzial für externe Run-offs. „Die Transaktionen der letzten Jahre waren erst der Anfang“, sagte Viridium-Chef Tilo Dresig bei einem Pressegespräch am Dienstag in Frankfurt am Main.

Geht es nach dem Chef der Viridium-Gruppe, Tilo Dresig, stehen sein Geschäft und sein Unternehmen vor goldenen Zeiten. „Die Transaktionen der letzten Jahre waren erst der Anfang“, sagte er bei einem Pressegespräch am Dienstag.

Viridium ist eine sogenannte Run-off-Plattform – sie kauft Bestände an Lebensversicherungen und führt die Verträge bis zur Fälligkeit fort.

Und warum sollte das so anziehen? Grund für Dresigs Optimismus ist der Umstand, dass deutsche Lebensversicherer mit zahlreichen Problemen im Bestand kämpfen: veraltete IT-Systeme und viele verschiedene Tarife. Das mache es recht teuer, die Bestände zu verwalten.

Zumal die Branche stark zersplittert ist: Dresig zählt über 80 Lebensversicherer, von denen nur die 5 größten einen Marktanteil von mehr als 5 Prozent haben. An einer weiteren Konsolidierung führe also kein Weg vorbei, wenn man die strukturellen Herausforderungen der Branche adressieren und die bestehenden Lebensversicherungen für Kunden attraktiver machen wolle.

Die Proxalto, der größte Bestandsversicherer der Viridium Gruppe, habe seit der Übernahme vor fünf Jahren rund eine Milliarde Euro mehr der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) zugeführt als dies vorher der Fall war, berichtet Dresig. Das komme den Kunden zusätzlich zu der Garantieleistung zugute. Das seien jedes Jahr etwa 200 Millionen Euro oder 70 Prozent mehr als zuvor. Daher habe Proxalto 2023 die laufende Verzinsung von 1,25 Prozent auf 2,35 Prozent erhöht.

Zum geplatzten Deal mit der Zurich Gruppe Deutschland – zur Erinnerung: die Bafin hatte wegen des Viridium-Gesellschafters Cinven die Reißleine gezogen – hieß es: „Dies ist sehr bedauerlich, denn die geplante Akquisition hätte aus Viridium-Sicht klare Vorteile für die Kundinnen und Kunden geboten.“

Aber das sei keine Absage an Run-offs im Allgemeinen gewesen. Auch nicht an „unser Geschäftsmodell oder Viridium“, so Dresig. „Wir werden deshalb unsere Strategie weiterverfolgen und perspektivisch wieder Wachstumschancen wahrnehmen“, so der Viridium-Chef.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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