- Von Lorenz Klein
- 19.09.2018 um 15:55
Im Gegensatz dazu sehen die Befragten ihre persönliche Situation nochmals besser als im vergangenen Jahr: 42 Prozent der Befragten empfinden die eigene wirtschaftliche Situation besser als vor fünf Jahren, so die Autoren, nur 18 Prozent beklagen eine Verschlechterung. Allerdings ziehen die schwächeren sozialen Schichten hier eine signifikant ungünstigere Bilanz ihrer finanziellen Situation, ergänzen die Demoskopen.
Die Eltern hatten es leichter, denken viele
Eine weitere wichtige Erkenntnis: Im Vergleich mit den eigenen Eltern im gleichen Alter sehen die 30- bis 59-Jährigen für sich die größeren finanziellen Möglichkeiten und persönlichen Entfaltungsspielräume. Sie können sich im Alltag mehr leisten, leichter in den Urlaub fahren und sind räumlich flexibler. Allerdings empfinden sie ihr Leben auch als fordernder und anstrengender als das ihrer Eltern. Als Defizite sehen die 30- bis 59-Jährigen den deutlichen Verlust an Planungssicherheit und Stabilität. Im Vergleich zu den Eltern empfinden sie es als deutlich schwerer zu sparen und Wohneigentum zu erwerben.
Haben die Leistungsträger das Sparen verlernt?
Für die Generation Mitte gehört die finanzielle Unabhängigkeit (82 Prozent) nach Gesundheit (90 Prozent) und einer glücklichen Partnerschaft (83 Prozent) zwar zu den wichtigsten Lebenszielen. Allerdings ist die Bereitschaft, sich einzuschränken, um dieses Ziel zu erreichen, sehr gering ausgeprägt: Mit 14 Prozent rangiert Sparsamkeit auf der Liste der wichtigen Dinge weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Drei Viertel der Befragten haben keine Lust, sich allzu sehr einzuschränken, um zu sparen. 66 Prozent bekennen, dass die Eltern sparsamer gelebt haben, als man selbst.
„Es muss uns alarmieren, wenn die Generation Mitte sich das Sparen spart“, sagt GDV-Präsident Wolfgang Weiler. Dem Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit ließen die 30- bis 59-Jährigen keine Taten folgen – obwohl 56 Prozent der Generation Mitte fürchte, dass die eigene Rente unsicher sei oder sie den Lebensstandard nicht halten könnten. „Wenn die Generation Mitte ihren Lebensstandard im Alter halten und sich auch später etwas leisten will, dann muss sie heute eigenverantwortlich mehr vorsorgen“, fordert Weiler.
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