- Von Manila Klafack
- 24.09.2020 um 14:17
Gesundheit, Mobilität und Individualisierung gehören zu insgesamt acht Megatrends, die auch die Versicherungswelt der kommenden zehn Jahre maßgeblich verändern werden. Eine neue Studie des Beratungsunternehmens Bearing Point zeigt, wie insbesondere der Megatrend „Konnektivität“, also die digitale Verbindung aus vielen verschiedenen Datenquellen, die Versicherungsprodukte beeinflussen wird.
„Wir wollen Versicherung neu erfinden, um die Nummer 1 zu werden“
„Der nächste Schritt heißt künstliche Intelligenz“
„Megatrends stellen die Versicherungsbranche vor elementare Herausforderungen. Versicherungen sollten dies als Warnruf und Chance zugleich sehen“, sagt Giso Hutschenreiter, Partner im Segment Insurance bei Bearing Point. Versicherungsprodukte funktionierten künftig nur noch auf Basis der Konnektivität. Das würden die Szenarien zeigen, so der Experte.
Konnektivität beeinflusst Individualisierung
„Durch sie werden beispielsweise exaktere und individuellere Abschätzungen von Risiken möglich. Das bietet ein riesiges Potenzial für neue innovative Produkte, vor allem in den Bereichen Schadensvorsorge und Risikoschutz“, so Hutschenreiter.
Konnektivität habe einen direkten Einfluss auf nahezu alle Lebensbereiche. Es werde zudem auch Megatrends wie die Automatisierung und Individualisierung weiter beschleunigen. Erfolgreich könne ein Versicherer in diesem Umfeld nur sein, wenn er nicht nur die Digitalisierung meistere, sondern radikal umdenke und sich auf die neue Welt einstelle, berichten die Autoren von Bearing Point.
Die Anforderungen der Kunden an ihre Versicherung steigen
Der moderne Kunde möchte demnach jederzeit, überall und von jedem Gerät aus Lösungen für seine Anforderungen. Omnikanalpräsenz, Echtzeitreaktion und hohe Unternehmenstransparenz seien für den modernen Versicherer daher in der vernetzten Gesellschaft im Verhältnis zu seinen Kunden und zu seinen Mitarbeitern zentrale Punkte. Die Konnektivität helfe dem Versicherer bei der Optimierung seiner eigenen Marketingstrategie.
Da das Kundenverhalten besser analysiert werden kann und Risiken besser abgeschätzt werden können, wirkt sich diese Vernetzung direkt auf die Kunden aus. Er bekomme dadurch individualisierte beziehungsweise maßgeschneiderte Produkte, die nicht nur Schäden ausgleichen. Neue Versicherungsprodukte werden so konzipiert, dass sie aktiver als je zuvor an der Schadensvorbeugung mitwirken und Risikobewertung in Echtzeit ermöglichen.
Cyber-Sicherheit gehört dabei zu den großen Themen
Allerdings gebe es auch Schattenseiten. Datenschutz und Datensicherheit seien im Zeitalter der Konnektivität von zentraler Bedeutung. Um dieses gestiegene Risiko abzudecken, müssten neue Versicherungsprodukte entwickelt werden. Der Versicherer der Zukunft werde ein Servicedienstleister in der vernetzten Welt, beispielsweise in den Bereichen Smart Home, eHealth, Telematik oder autonomes Fahren, ergab die Studie weiter.
„Die Digitalisierung wird es vereinfachen, bislang artfremde Leistungen zusammenzuführen. Das wird das Angebotsportfolio von Versicherungsunternehmen nachhaltig verändern“, prognostiziert Giso Hutschenreiter. „Die Digitalisierung senkt allerdings auch die Markteintrittsbarrieren. Somit drängen immer mehr branchenfremde Anbieter auf den Markt, womit die Konkurrenz im Versicherungsmarkt zunimmt. Ich bin überzeugt, dass die Versicherungen, die bereits heute ihre Geschäftsmodelle auf die aktuellen Megatrends anpassen, den Markt von morgen dominieren werden“, sagt Berater Hutschenreiter.
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