- Von Lorenz Klein
- 15.02.2017 um 12:13
Garantien in der privaten Altersvorsorge seien teuer, meist schwer verständlich und brächten – vor allem bei länger dauernden Investments – keinen Nutzen für den Anleger. So lautet das Fazit einer aktuellen Studie der Frankfurt School of Finance & Management im Auftrag des britischen Lebensversicherers Standard Life.
Die Studienautoren um Olaf Stotz, Professor für Asset Management an der Frankfurt School, stellten bei ihrer Untersuchung folgende Frage in den Mittelpunkt: „Was kostet in einer einmaligen Geldanlage die Garantie, dass ein Investor am Ende der Anlagedauer mindestens den eingezahlten Sparbetrag zurück erhält?“ – oder kürzer formuliert: Wie teuer kommt dem Sparer der Kapitalerhalt bei einer einmaligen Geldanlage zu stehen?
„Die Antwort auf diese Frage hängt von verschiedenen Parametern ab“, sagt Wissenschaftler Stotz, „vor allem vom Zinsniveau am Kapitalmarkt, der Anlagehöhe und -dauer durch den Investor“. Gleichwohl leiten die Autoren folgenden Zusammenhang ab: Je länger die Garantie greift, desto höher sind die Kosten.
Die Kosten zur Absicherung einer Garantie von 100.000 Euro stiegen nach den Berechnungen über eine Laufzeit von 15 Jahren auf rund 170.000 Euro, also das 1,7-fache des eingezahlten Betrages (siehe Grafik). Laufen die Verträge länger, steigen die Kosten demnach sprunghaft an: Bei 25 Jahren betragen sie laut Studie das Vierfache, bei 35 Jahren sogar das Achtfache der eingezahlten Summe.
Wie haben die Wissenschaftler gerechnet? Stotz und sein Team erzeugten nach eigenen Angaben über den Zeitraum September 2000 bis August 2016 für jeden einzelnen Monat 100.000 simulierte Garantiekosten. Dabei habe man sowohl sehr positive als auch sehr negative Entwicklungen sowie zufällige und unerwartete Ereignisse an den Aktienmärkten berücksichtigt.
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