- Von Lorenz Klein
- 15.02.2017 um 12:13
Im weiteren Verlauf der Untersuchung wurde den durch Garantien abgesicherten Einzahlungsbetrag ein simuliertes, einmaliges Investment in gleicher Höhe an den weltweiten Aktienmärkten gegenüber gestellt.
Wahrscheinlichkeit für Garantiefall nach 35 Jahren „kaum noch messbar“
Dabei ergaben sich folgende Erkenntnisse, berichten die Autoren: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Garantiefall tatsächlich eintrete, sei gering. Seit September 2000 traf die Notwendigkeit einer 100-prozentigen Absicherung nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,2 Prozent ein, heißt es unter Verweis auf historische Berechnungen der Börsenkurse.
Je länger die Anlage in Aktien dauere, desto unwahrscheinlicher sei es, dass die Garantie „gezogen“ werden müsse, berichten die Wissenschaftler: Bei einer Anlage über 25 Jahre trete der Garantiefall nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,1 Prozent ein, bei mehr als 35 Jahren sei diese „kaum noch messbar“.
„Unsere Studie hat erwiesen, dass die Kosten für eine Kapitalgarantie bei einer langfristigen Einmalanlage nicht nur hoch sind“, so Stotz, „sondern auch, dass das tatsächliche Eintreffen eines Garantiefalls unwahrscheinlich und die Garantieleistung gering ist“.
Der Ökonom zieht daraus den Schluss, dass die Garantiekosten dem Kunden transparent dargestellt werden sollten. Zudem sollte die Entscheidung für oder gegen eine Garantie „individuell erfolgen und nicht für alle Anleger pauschal“.
Johanna Bröcker vom Auftraggeber der Studie – Standard Life Deutschland – findet, dass die Kunden von ihrem Berater auf die „hohen Garantiekosten“ hingewiesen werden sollten, „denn sie verzichten für eine vergleichsweise geringe Garantie auf sehr viel Rendite und gefährden dadurch womöglich ihr Vorsorgeziel“.
Die komplette Studie zum Download gibt es hier.
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