- Von Lorenz Klein
- 06.06.2023 um 11:46
Jeder zweite Deutsche (50 Prozent) hält eine möglichst hohe Sicherheit für den wichtigsten Aspekt einer Geldanlage (siehe erste Grafik). Einem Viertel ist eine möglichst hohe Flexibilität am wichtigsten, um jederzeit an das Geld heranzukommen. Nur für jeden Zehnten steht eine möglichst hohe Rendite an höchster Stelle. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Gothaer Versicherung, die sich Anfang Januar zum neunten Mal dem Anlageverhalten der Deutschen widmete.
Das Sparbuch bleibt für die Deutschen Geldanlage Nummer 1
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Darin wird abermals deutlich, dass den Deutschen beim Thema Geldanlage der Mut verlässt. So setzen 46 Prozent mit einem Sparbuch oder einem Sparkonto nach wie vor auf den vermeintlich sicheren Weg (siehe zweite Grafik). Dahinter folgen Immobilien mit 37 Prozent. Fonds und Bausparverträge oder -pläne werden von 31 beziehungsweise 29 Prozent genutzt. Fast ebenso viele Befragten sparen in eine Lebensversicherung (28 Prozent). Auf Tagesgeld setzen 26 Prozent, Aktien besitzen 25 Prozent. Fest- oder Termingelder (13 Prozent) sowie Anleihen, Staatsanleihen oder Pfandbriefe (4 Prozent) werden dagegen nur wenig genutzt. Darüber hinaus geben 15 Prozent der Befragten laut Gothaer an, andere Formen der Geldanlage zu nutzen oder derzeit gar kein Geld mehr anzulegen (16 Prozent).
„Es zeigt sich ganz klar, dass die Deutschen nach wie vor eher konservativ anlegen. Es ist bemerkenswert, dass trotz der weiter geringen Zinsen das Sparbuch immer noch die beliebteste Anlageform der Deutschen ist“, kommentiert Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management, das Anlageverhalten der Deutschen. Diese Anlageform biete jedoch kaum Rendite und gleiche die Inflation nicht aus, gibt Kessler zu bedenken. Es bedeute, dass der Sparer am Ende sogar Vermögen verliere, so der Gothaer-Manager.
Nachhaltigkeitsfonds gleichauf mit ETFs
Fast die Hälfte der Befragten, die ihr Geld in Fonds anlegen, investieren dabei in Aktienfonds (48 Prozent) oder Mischfonds (46 Prozent). Nachhaltigkeitsfonds (29 Prozent), Indexfonds (ETFs) (28 Prozent) und Rentenfonds (22 Prozent) werden jeweils von rund einem Viertel der Befragten genutzt. Gut jeder Zehnte investiert sein Geld in offene Immobilienfonds (11 Prozent) oder in vermögensverwaltende Fonds (10 Prozent). Garantiefonds (6 Prozent) und Geldmarktfonds (5 Prozent) werden lediglich von einer Minderheit der Befragten genutzt.
„Die Investition in Aktien und Fonds mit breiter regionaler und sektoraler Diversifikation ist ein sehr guter Weg, um langfristig Vermögen aufzubauen“, empfiehlt Christof Kessler. Denn die Anlageklassen ermöglichten es, von den Renditen verschiedener Unternehmen und Branchen zu profitieren. Zudem böten Aktien und Fonds langfristig höhere Renditen als traditionelle Sparprodukte wie Sparbücher oder Festgeldkonten. „Natürlich birgt jede Anlageform auch Risiken, doch mit einer sorgfältigen Auswahl von Aktien und Fonds sowie einer langfristigen Anlagestrategie können Anleger ihr Risiko minimieren und erfolgreich Vermögen aufbauen“, so das Resümee Kesslers.
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