- Von Karen Schmidt
- 07.08.2020 um 09:22
Verbraucher würden es gut finden, wenn Versicherer ihre Altersvorsorgeprodukte mit Zusatzleistungen versähen. Das hat eine Umfrage unter 2.000 Deutschen ab 18 Jahren der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ergeben. Die gewünschten Services reichen dabei von der „Medikamentenzustellung direkt nach Hause“ (würden 53 Prozent „in jedem Fall nutzen“) über den „seniorengerechten Wohnungsumbau“ (48 Prozent) bis hin zu „Videosprechstunden“, die den Besuch beim Hausarzt sparen könnten (68 Prozent).
„Zwar sind Versicherer nicht die einzigen Anbieter, die solche Versorgungslücken schließen können. Unsere Umfrage allerdings zeigt, dass viele Menschen die Versicherungen für prädestiniert halten, genau solche Angebote zu machen“, sagt Mathias Röcker, Leiter des Bereichs Insurance bei PwC in Deutschland.
„Altersvorsorge könnte in den Hintergrund geraten“
„Aktien sind gefährlich, aber langfristig risikoarm“
So stimmten bei der Frage, ob sich Versicherungen überhaupt in die entsprechenden Felder begeben sollten, drei von vier Befragten folgender Aussage zu: „Die Vorsorge im Alter könnte in einer Hand liegen, sodass ich auch nur einen Ansprechpartner für alle meine besonderen Bedürfnisse im hohen Alter habe.“ Gleichzeitig treibt 84 Prozent der Befragten aber die Sorge um, dass durch solche Zusatzleistungen die Kosten so stark hochgetrieben werden könnten, „dass man sie sich gar nicht leisten kann“.
Röcker: „Viele Menschen wünschen sich ein Rundum-Sorglos-Paket, das ihnen die größten Ängste nimmt. Hier müssen Versicherungen zeigen, ob es ihnen möglich ist, diese Chance wahrzunehmen und den Kunden entsprechende Leistungen zu vertretbaren Kosten anzubieten.“
Menschen wünschen sich ein Rundum-Sorglos-Paket
Das Rundum-Sorglos-Paket wäre für viele Menschen auch sinn- beziehungsweise wertvoll, weil sie sich nicht so gerne mit dem Älterwerden befassen. Für jeden vierten beispielsweise gehört es im Hinblick auf das Alter zu den größten Ängsten überhaupt, irgendwann „nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben zu können“. Trotzdem haben sich erst 40 Prozent mit der Frage beschäftigt, welche Möglichkeiten es gibt, genau dieses Szenario zu verhindern.
„Das Beispiel zeigt, welches Marktpotenzial für Versicherungen besteht, die den Menschen genau solche Sorgen abnehmen“, sagt Röcker. Die PwC-Studie zeigt eine grundsätzliche Bereitschaft, für gute Angebote auch mehr zu bezahlen. Gäbe es eine Versicherungspolice für Notfall-Dienstleistungen, sicheres Zuhause und haushaltsnahe Dienstleistungen, käme ein solcher Vorsorgeschutz für jeden Fünften „auf jeden Fall“ und für jeden zweiten zumindest „eventuell“ infrage. Offen waren die Befragten auch für die Idee eines Verhaltensbonus in der Pflegeversicherung (24 Prozent „auf jeden Fall“, 49 Prozent „eventuell“). Weniger angetan waren die Umfrageteilnehmer von der Idee, dass Versicherer kostenpflichtige Zusatzleistungen direkt zum Kauf anbieten (9 Prozent „auf jeden Fall“, 44 Prozent „eventuell“).
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren