- Von Juliana Demski
- 10.08.2021 um 17:26
Aktuell bieten 42 Prozent der Versicherungsmakler hierzulande eine Beratung oder Vermittlung gegen Honorar an – und von den 57 Prozent, die noch nicht in diesem Geschäftsfeld aktiv sind, würde dies eine Mehrheit von 60 Prozent ausprobieren. Rund jeder zweite Makler (49 Prozent) sieht darin vor allem einen klaren Vorteil: eine Konfliktminderung in Sachen Verbraucherschutz. Das zeigt eine aktuelle Studie des Versicherers Liechtenstein Life, die allerdings mit 156 Teilnehmern nur bedingt repräsentativ für den Gesamtmarkt ist.
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Diejenigen, die bereits als Honorarberater – worunter nachfolgend immer auch die Honorarvermittlung zu verstehen ist – sehen zudem mehrheitlich (57 Prozent) eine Verbesserung der Beratungsleistung als Vorteil – und auch 29 Prozent der Makler, die noch keine Honorarberatung anbieten, stimmen dem zu.
Trotzdem macht diese Beratungsform auch bei den bereits aktiven Honorarberatern aktuell noch einen eher kleinen Teil des Geschäfts aus. So sind es nur bei knapp jedem Fünften (19 Prozent) aktuell mehr als 80 Prozent des Gesamtgeschäfts. Der Großteil der Makler definiert sich laut der Studie deshalb noch als hybride Vermittler, die ihren Fokus auf beides legen: die klassische Provisionsberatung sowie die Honorarberatung.
Nachfrage steigt, Produkte fehlen
Dabei ist sich knapp ein Viertel (23 Prozent) aller Makler in einem Punkt einig: Die Nachfrage nach Honorarberatung steigt kontinuierlich. Diejenigen Befragten, die bereits Honorarberatung anbieten, sehen gar zu 43 Prozent eine steigende Nachfrage nach derartigen Produkten. Dabei tut sich jedoch auch ein für sie entscheidendes Problem auf, das die Befragten in ihren Ansichten eint: Knapp zwei Drittel (63 Prozent) finden, dass es zu wenige Versicherungsprodukte gibt, die für die Honorarberatung geeignet sind.
40 Prozent der Makler hierzulande schließen die Honorarberatung für sich zum aktuellen Zeitpunkt deshalb noch komplett aus. Konkrete Pläne, in den kommenden zwölf Monaten Honorarberatung anzubieten, haben indes 17 Prozent, während 83 Prozent kurzfristig keine derartigen Vorhaben haben.
Auf ihre Abschlussvergütung angesprochen, gaben knapp 61 Prozent der Makler mit Honorarberatung an, dass sie die Abschlussvergütung als Beratungsleistung über den Stundensatz regeln. 28 Prozent wiederum äußerten, dass sie die Abschlussvergütung über Honorarberaterplattformen anbieten. Jeder Zehnte (10 Prozent) lässt sich die Abschlussvergütung über Factoring vorfinanzieren.
„Wir als Versicherer beobachten ein deutlich gestiegenes Interesse von Kundenseite an Nettoprodukten, die komplette Transparenz hinsichtlich der Vergütung schaffen“, kommentiert Gordon Diehr von Liechtenstein Life die Studienergebnisse. „Gleichzeitig sehen wir, dass die Angebote bei Weitem noch nicht ausreichen, damit Kundinnen und Kunden aus einem vielfältigen Produktportfolio wählen können.“
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