- Von Karen Schmidt
- 10.02.2020 um 11:07
Das Thema Negativzinsen auf Sparguthaben wird Privatanleger wohl noch längere Zeit beschäftigen. Das glauben Führungskräfte der Finanzbranche. Laut einer Umfrage des Center for Financial Studies (CFS) meinen 90 Prozent der Befragten, dass sich die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Jahr nicht ändern wird. Deswegen glauben ebenfalls mehr als 90 Prozent, dass sich der Trend zu negativen Einlagenzinsen oder entsprechenden Verwahrgebühren für Privatanleger weiter fortsetzen wird.
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Weil das Nullzinsniveau deutliche Folgen für die private Altersvorsorge hat, sprechen sich 87 Prozent der Finanzexperten für eine stärkere Förderung des Aktienbesitzes aus. „Der Anteil der Personen, die Aktien oder Aktienfonds besitzen, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Dennoch investiert derzeit nur etwa jeder sechste Bürger in Aktien“, sagt CFS-Geschäftsführer Volker Brühl. „Die von Finanzminister Olaf Scholz angedachte Finanztransaktionssteuer wäre daher kontraproduktiv.“
Sollte mal Kleinsparer mithilfe staatlicher Maßnahmen vor negativen Zinsen schützen? Hier ist die Mehrheit nicht so klar. Rund 51 Prozent sprechen sich dafür aus. Hubertus Väth, Geschäftsführer von Frankfurt Main Finance: „Seit Jahrzehnten wird das Fehlen der Aktienkultur in Deutschland bemängelt. Wenn man den negativen Zinsen aus Sicht der Anleger etwas Positives abgewinnen will, dann, dass die Aktienanlage nun zur Säule privater Vorsorge werden muss, will man Vermögensverluste vermeiden.“
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