- Von Karen Schmidt
- 09.12.2021 um 12:04
Die Deutschen im Alter von 30 bis 59 Jahren, also die sogenannte Generation Mitte, schaut trotz Corona-Pandemie recht optimistisch in die Zukunft. 37 Prozent geben das an in einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Branchenverbands GDV an. ergab. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei nur 22 Prozent.
Aber natürlich hinterlässt Corona trotzdem seine Spuren bei den Befragten. Zwar sind sie bisher materiell überwiegend gut durch die Pandemie gekommen. Die Menschen fühlen sich aber zunehmend gestresst. So hatte sich im vergangenen Jahr jeder Dritte häufig gestresst gefühlt, jetzt liegt der Anteil bei 39 Prozent.
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Sorgen machen sich zum Beispiel die Eltern aus der Generation Mitte darum, dass sich die eigenen Kinder mit dem Corona-Virus infizieren könnten. Auch das seit Anfang des Jahres stark steigende Preisniveau, insbesondere für Energie und Lebensmittel, und die Erwartung von steigenden Steuern oder Abgaben treiben die Bürgerinnen und Bürger um. Zwei Drittel von ihnen belasten die steigenden Preise stark.
„Die vierte Corona-Welle trifft die ‚Generation Mitte‘ genau wie die Politik in ihrer enormen Intensität unerwartet“, sagt die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Renate Köcher. „Die Pandemie und die stark steigenden Preise belasten die Menschen und ziehen zurzeit auch die Aufmerksamkeit von den großen langfristigen Herausforderungen ab, wie beispielsweise der Bewältigung des Klimawandels.“
Noch keine Aufbruchstimmung durch neue Regierung
Mit Blick auf die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP kann die große Mehrheit der mittleren Generation bisher noch keine Aufbruchstimmung erkennen. Immerhin 40 Prozent sehen der neuen Führungstruppe aber mit Hoffnungen entgegen, 44 Prozent dagegen mit Skepsis oder sogar ausgeprägten Befürchtungen. Deutlich positiver fällt das Urteil derjenigen aus, die sich große Sorgen über den Klimawandel machen. Von ihnen blicken 54 Prozent der neuen Regierung mit Hoffnungen entgegen.
Was die Modernisierungs- und Digitalisierungspläne der Regierung angeht, ist die Mehrheit der mittleren Generation zurzeit noch skeptisch. „Lediglich jeder Fünfte rechnet damit, dass die Modernisierung des Landes rasch angepackt wird. Wohl unter anderem wegen des Corona-Krisenmanagements sehen die 30- bis 59-Jährigen beim Staat und seinen Institutionen im Vergleich zur Wirtschaft erhebliche Effizienzdefizite“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Gleichzeitig hält die mittlere Generation eine Digitalisierung und Modernisierung für dringend. „Auch bei der Digitalisierung geht es aus Sicht der ‚Generation Mitte‘ vor allem in vom Staat verantworteten Bereichen langsam voran.“ Das gelte insbesondere für die kommunale Verwaltung (78 Prozent), Schulen (76 Prozent) und Ämter und Behörden (73 Prozent).
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