- Von Juliana Demski
- 26.07.2019 um 16:06
Immer mehr Menschen leiden an psychischen Krankheiten, wie der „Psychoreport“ der DAK Gesundheit zeigt. Jeder 18. Arbeitnehmer ließ sich im vergangenen Jahr deshalb krankschreiben. Das bedeutet, dass in Deutschland rund 2,2 Millionen Menschen betroffen waren. Seit 1997 hat sich die durchschnittliche Zahl der Fehltage, die auf psychische Gründe zurückzuführen sind, mehr als verdreifacht. Die häufigsten Diagnosen lauteten 2018: Depression und Anpassungsstörungen.
Psyche häufigster Grund für Erwerbsminderung
Rückenbeschwerden häufigster Grund für Krankschreibung
Fehltage wegen angeschlagener Psyche nehmen deutlich zu
In Zahlen sieht das so aus:
2018 gingen 93 Fehltage je 100 Versicherte auf das Konto von Depressionen, bei den Anpassungsstörungen waren es 51. Auf Platz drei rangieren neurotische Störungen mit 23 Fehltagen je 100 Versicherte. Angststörungen kommen auf 16 Fehltage je 100 Versicherte.
Vor allem Anpassungsstörungen werden laut DAK-Analyse immer häufiger. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Fehltage, die an dieser Diagnose lagen, fast verdreifacht – auf mittlerweile 51 Fehltage je 100 Versicherte.
Die Diagnose Burnout hingegen ist laut der Untersuchung seit 2012 deutlich seltener geworden. So halbierte sich die Zahl der Fehltage in den vergangenen sechs Jahren nahezu. Allerdings wurde Burnout 2018 im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas öfter auf Krankschreibungen notiert (5,3 Fehltage je 100 Versicherte zu 4,6 Fehltage je 100 Versicherte). Arbeitnehmer über 60 sind laut Analyse am seltensten von Burnout betroffen.
Frauen besonders gefährdet
Ein weiteres Ergebnis der Analyse: der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Frauen waren 2018 knapp deutliche häufiger wegen Seelenleiden krankgeschrieben als ihre männlichen Kollegen (298 Fehltage je 100 Versicherte gegenüber 183 Fehltage bei Männern).
So kommentiert DAK-Vorstandschef Andreas Storm die Ergebnisse:
„Vor allem beim Arzt-Patienten-Gespräch sind psychische Probleme heutzutage kein Tabu mehr“, so Storm. „Deshalb wird auch bei Krankschreibungen offener damit umgegangen.“ In Betrieben sehe dies aber oft noch anders aus. Der DAK-Chef fordert deshalb: „Auch Arbeitgeber müssen psychische Belastungen und Probleme aus der Tabuzone holen und ihren Mitarbeitern Hilfe anbieten.“
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren