- Von Karen Schmidt
- 12.03.2020 um 16:19
Dafür ist die Beteiligungsquote bei den Run-Off-Anbietern geringer. So beteiligen die Nicht-Run-off-Versicherer ihre Kunden mit 96 Prozent aller Überschüsse, die Run-off-Versicherer hingegen nur mit 89 Prozent. „Die geringere Beteiligungsquote führt daher nicht zwangsläufig zu einer geringeren absoluten Beteiligung der Kunden von Run-off-Versicherern. Durch die höheren erwirtschafteten Rohüberschüsse gleichen sich hier Effekte auch nach Beteiligung des Unternehmens zugunsten der Versicherungsnehmer aus.“
Fazit
„Die Auswertung der Geschäftsabschlüsse sowohl der Run-off-Versicherer als auch der Unternehmen des restlichen Marktes lassen keine Benachteiligung der Kunden nach einem Bestandsverkauf erkennen“, sagte Fred Wagner, Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig, bei der Vorstellung der Studie „Es liegt auch im Interesse der Run-off-Plattformen, den Kunden anständig zu behandeln. Nur so können die Plattformen ihre eigene Reputation wahren, was eine zwingende Voraussetzung ist, um für weitere Bestandsübertragungen oder Unternehmenskäufe in Betracht zu kommen.“
CDU-Politiker Carsten Brodesser gab zu Protokoll, dass die Politik den Verkauf von Lebensversicherungen „aufmerksam“ begleite. „Es handelt sich um eine unternehmerische Entscheidung und dafür gibt es durch die Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen klare Vorgaben.“
Auch Lars Gatschke vom Verbraucherzentrale Bundesverband sah einen Vorteil in den Run-offs: „Die Übernahme von Bestandsverträgen bringt den Kunden vor allem dann etwas, wenn die Run-off-Plattform frisches Kapital einbringt, das zum Beispiel eine höhere Aktienquote zulässt. Mehr Flexibilität in der Kapitalanlage zahlt sich für den Versicherten aus.“
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