- Von Redaktion
- 09.02.2023 um 08:08
KI für das Klima, Metaverse für die Zukunft?
Während für Cyberrisiken noch nach neuen Analysemethoden gesucht wird, entwickeln sich bei Versicherungen zu Klimarisiken interessante Ansätze: Bildgebung durch Satelliten oder sogar Drohnen ermöglicht Versicherern eine erste Einschätzung des Schadenvolumens. Ferner könnten Analysemethoden mit Echtzeitdaten in Verbindung mit KI in Zukunft manuelle Schadenregulierung sogar obsolet machen.
Die Datenanalyse ermöglicht zudem prädiktive Risikobewertungen sowie ein umfassendes Risikomanagement. Wetterereignisse und deren Auswirkungen lassen sich auf diese Weise besser vorhersagen. Versicherer können ihre Kunden früher vor möglichen Risiken warnen und sich mit einer zuverlässigen und präventiven Risikoberatung positionieren.
Das Metaverse als neue Vertriebsplattform?
Während der Einsatz von KI in der Datenanalyse bereits konkrete Anwendungen ermöglicht, stehen andere Entwicklungen noch am Anfang. Der Tech Trend Radar 2022 der Munich Re hat das Metaverse als Trend im Bereich „Hyperconnectivity“ identifiziert. Für Versicherer könnte das Metaverse eine neue Vertriebsplattform werden – vor allem im Hinblick auf die jüngeren Zielgruppen.
Neue Arten der Kundeninteraktion werden hier möglich, zum Beispiel die Simulation von Schadenereignissen. In Verbindung mit dem Metaverse entstehen komplett neue Ansätze und Anwendungsfälle für Versicherer. Digitale Vermögenswerte müssen gegen Verlust oder Diebstahl versichert werden. Hier gibt es zwar erste Lösungen, aber insgesamt befinden wir uns noch in einem Stadium des Experimentierens.
Ein Fels in der Brandung sein
Der rote Faden, der sich für 2023 durch alle Trends für die Versicherungsbranche zieht, ist eine gewisse Unsicherheit. Die Herausforderung besteht darin, dass sich ein exaktes Szenario bei Vorfällen innerhalb der Lieferkette oder bei einem Cyberangriff nur schlecht vorhersagen lässt. Agilität in Verbindung mit operativer Resilienz durch Business-Continuity-Planung sind oft die einzigen proaktiven Mittel, die Versicherten zu Verfügung stehen.
Das wird der Assekuranz das Leben nicht leicht machen, denn beim Underwriting von Cyber- und Lieferkettenrisiken können Kumulrisiken entstehen und das Schadenvolumen in die Höhe treiben. Auf jeden Fall sollten Versicherer prädiktive Datenanalysemodelle nutzen, um Risiken bestmöglich zu evaluieren und ihre Kunden entsprechend proaktiv zu beraten. Aber kommende Gesetzesänderungen könnten der Versicherungsbranche in die Hände spielen, während Entwicklungen in der Technologie weiter vorangetrieben werden.
Angesichts des derzeitigen Weltgeschehens verwundert es nicht, dass Versicherer ihren Blick eher auf Krisenherde lenken und vor vielen Herausforderungen stehen. Jedoch sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass die Branche auch ein Gefühl der Sicherheit an ihre Kunden weitergibt. Und ein Auffangnetz ist in von wirtschaftlichen Turbulenzen geprägten Zeiten etwas, wonach sich viele sehnen.
Über den Autor
René Schoenauer ist Director Product Marketing EMEA bei Guidewire Software. Auf die Guidewire-Plattform setzen die Schaden- und Unfallversicherer, um mit allen Beteiligten im Versicherungslebenszyklus zu interagieren, Innovation zu fördern und profitabel zu wachsen. Etwa 520 Versicherer in 38 Ländern nutzen die Software-Lösungen von Guidewire.
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