Moritz Schumann (GDV), Cvetelina Todorova (BVI), Hermann-Josef Tenhagen (Finanztip), und Martin Werding vom Sachverständigenrat der Bundesregierung (v.l.): Die Experten diskutierten beim Zukunftsmarkt Altersvorsorge von MCC über den idealen Altersvorsorge-Mix. © MCC
  • Von Barbara Bocks
  • 13.03.2025 um 12:02
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Der ideale Altersvorsorge-Mix ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Worin sich Produkte wie ETFs, Fonds und Versicherungen grundlegend unterscheiden und was die Bundesregierung diesbezüglich plant, haben mehrere Experten beim MCC-Kongress Zukunftsmarkt Altersvorsorge diskutiert.

Wie sieht eigentlich der ideale Altersvorsorge-Mix aus, als Mischung aus ETFs, Aktien, Fonds und Versicherungen? Und was spricht für und gegen die einzelnen Produkte? Über diese Fragen diskutierten Branchen-Experten beim MCC-Kongress Zukunftsmarkt Altersvorsorge. Bei einer Podiumsdiskussion mit dem Wirtschaftsweisen Martin Werding als Moderator, gaben die folgenden Expertinnen und Experten ihre Einschätzung dazu ab:

  • Cvetelina Todorova, Abteilungsdirektorin im Berliner Büro des deutschen Fondsverbands BVI
  • Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Versichererverbands GDV
  • Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur und Geschäftsführer von Finanztip

Aus der Sicht von Tenhagen müsse sich der Staat darum kümmern, dass Leute mit kostengünstigen Produkten Vorsorge betreiben können.

„Das Langlebigkeitsrisiko abzudecken, ist das Merkmal von Rentenversicherungen, was niemand sonst kann. Dann müssen die Anbieter aber auch Produkte anbieten, die so gestaltet sind, dass sie attraktiv sind und dass die Leute sie abschließen“, so Tenhagen.

„Als die Riester-Verträge Anfang des Jahrtausends eingeführt wurden, hat man gesagt, dass es Millionen von Riester-Kunden gibt, die sich dann bei anderen Versicherern aussuchen können, wer ihnen ein günstigeres Angebot macht, und eine günstigere Verrentung anbietet“, kritisiert Tenhagen. Diese Angebote gebe es für die meisten Personen bis heute nicht.

ETFs als Auszahlplan

Daher fordert der Finanztip-Chef: „Wir wollen kostengünstige Angebote für die Altersvorsorge. Das heißt für uns, Stand heute, ETFs für die Altersvorsorge erlauben und den Leuten die Möglichkeit geben, sich diese auch in einem Auszahlplan auszahlen lassen zu können“. Bisher war diese Variante nicht möglich.

„Auch bei Fonds kann man eine bestimmte Risikovorsorge treffen“, fügt Cvetelina Todorova hinzu. Das war auch so im vergangenen Gesetzesentwurf vorgesehen. „Das ist eine Idee, die wir schon lange hatten, dass man bei Fonds für die Altersvorsorge nur bis zur Risikoklasse 5 geht“.

Es bleibt spannend, wie die Altersvorsorge-Strategie der neuen Regierung aussieht

Die Expertin hält gesetzliche Vorgaben für vernünftig. Todorova glaubt, dass diese Diskussion auch in Bezug auf die Einzelaktie in der parlamentarischen Debatte weitergeführt worden wäre. Und ergänzt: „Wir sehen, dass in anderen Ländern mehr zugelassen wird. Aber ich sehe uns jetzt nicht an dem Punkt, an dem wir sagen: Bis jetzt haben wir gar nichts erlaubt und jetzt könnt ihr alles machen, was ihr wollt. Mal sehen, wie dieses Thema jetzt von der neuen Regierung aufgegriffen wird.“

Das Zinsumfeld habe sich aktuell verbessert und es könne zu einer Renaissance von Versicherungslösungen im Altersvorsorge-Mix kommen, sagt Martin Werding. Allerdings sei es kein vernünftiger Ansatz für die Altersvorsorge, nur die Sicherheit zu betonen.

Wo die Vorteile von Versicherungen im Vergleich zu anderen Podukten im Altersvorsorge-Mix liegen, erfahren Sie auf der folgenden Seite. 

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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