- Von Redaktion
- 28.02.2025 um 14:13
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Michael Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), zitierte zunächst mit einem Augenzwinkern Konrad Adenauer mit dem Satz: „Der Wähler hat versagt.“ Immerhin aber erfordere das Wahlergebnis keine erneute Dreierkonstellation.
Sein Verband sei selbstverständlich neutral, doch bedaure er das Ausscheiden der FDP. „Die Zusammenarbeit war ausgezeichnet“ ergänzte er mit Blick auf die ehemalige Regierungspartei. „Wir konnten mit ihnen wunderbar arbeiten.“ Die Interessen der Branche würden nun von der CDU/CSU vertreten werden müssen. Die Union stünde für Bürokratieabbau, Abbau von Berichts- und Dokumentationspflichten, Mindestharmonisierung. Man hoffe, dass sie sich in den kommenden Koalitionsgesprächen entsprechend durchsetze.
Provisionen? „Es gibt kein Marktversagen!“
Die Themen würden gleichbleiben. Es ginge weiter um die Rente, wobei ein Hoffnungsschimmer sei, dass sich die SPD zu allen drei Säulen der Altersvorsorge bekenne. In der Gesundheitsversorgung werde es eher nicht zu einem Systemwechsel in Richtung Bürgerversicherung kommen.
Was das Thema Provision angeht, folgerte Heinz: „Wenn auf EU-Ebene kein Provisionsverbot gefordert wird, kann die Union konsequent kein Verbot von Provisionen auf nationaler Ebene vornehmen.“ Er sehe ohnehin keinen Bedarf. Es gäbe kein Versagen des Marktes. Die Provisionsdiskussion sei rein ideologisch.
Zum Thema Nachhaltigkeit fasste Heinz zusammen, dass es an Produkten fehle und auch das Thema Greenwashing interessant sei. Es bestehe Handlungsbedarf. Er kündigte außerdem an, dass es dem BVK gelungen sein, einen hochrangigen CDU-Politiker zum April als neuen Mitarbeiter präsentieren zu können.
In der anschließenden Diskussion brachte Heinz die beiden Pole der neuen Regierungskoalition auf den Punkt: „Die SPD ist für mehr Staat, die CDU glaubt an die funktionierende Marktwirtschaft.“ Die Themen der Branche seien nicht die vordringlichsten vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage, dämpfte er die Erwartungen.
Eigeninitiative des Kunden stört keinen Vermittler
Zum Thema Finanzbildung: „Beide zukünftigen Regierungsparteien haben dazu kein Wort in ihren Programmen stehen“, sagte Wirth. Laut AfW-Vermittlerbarometer seien 89 Prozent der Makler für ein Schulfach Finanzbildung. Und 71 Prozent wären sogar bereit, in die Schulen zu gehen und zu unterrichten. Michael Heinz ergänzte: „Eigeninitiative der Kunden stört keinen Vermittler.“
Zum Thema Künstliche Intelligenz empfahl Michael Heinz die Chancen für Makler mit Augenmaß zu bewerten. Norman Wirth erwartet mit Blick auf die USA eine Abschwächung des europäischen Digital-AI-Act.
Auf den folgenden Seiten finden Sie noch weitere Impressionen vom MCC-Kongress „Versicherungsvertrieb der Zukunft“.
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