- Von Andreas Harms
- 21.08.2023 um 16:28
Wer hätte das gedacht? Die sogenannte Generation Z mit den 1997 bis 2012 geborenen Menschen ist deutlich stärker auf Sicherheit bedacht, als man zunächst hätte meinen können. Dazu hat nicht zuletzt die fast durchgehende Krisenstimmung der vergangenen Jahre mit Inflation, Ukraine-Krieg, Corona und Klimawandel beigetragen. Folglich findet die Generation Z auch Versicherungen zu großen Teilen wichtig. Sie geben den Menschen „das Gefühl, sich für den Ernstfall keine Sorgen machen zu müssen“.
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Die mangelnde Planung der Generation Z
So steht es in der Studie „Versicherungen der Zukunft – Erwartungen der Gen Z“, für die der Marktforscher Sirius Campus 30 tiefgründige Interviews führte und zwei Kreativgruppen mit jeweils zehn Teilnehmern auswertete. Die Probanden waren zwischen 16 und 29 Jahren alt, passen also annähernd in die eingangs erwähnte Spanne.
Freilich entstehen aus solchen Studien keine repräsentativen Massendiagramme mit harten Zahlen. Stattdessen schälen sich eher weiche Erkenntnisse und Eindrücke heraus. Zum Beispiel dieser: Die jungen Leute nutzen gern spontan Gelegenheiten, um Freizeit zu gestalten oder berufliche Erfahrung zu sammeln. Diese Spontanität spiegelt sich darin wider, was sie unter einer guten Versicherung verstehen. Es schreckt sie ab, wenn sie sich langfristig und fest binden sollen. Stattdessen sollen Verträge Optionen enthalten, über die man sie während der Laufzeit immer wieder an die Lebensumstände anpassen kann.
Außerdem führt der eingangs erwähnte Wunsch nach Sicherheit dazu, dass sich die Generation Z überdurchschnittlich gern und gut absichert, dafür aber auch bereitwillig mehr bezahlt.
Generation Z und die sozialen Medien
Es ist nicht neu, dass die Generation Z zu großen Teilen in den sozialen Medien zu Hause ist. Deshalb nimmt sie Werbung – auch von Versicherern – dort definitiv wahr, begegnet ihr aber skeptisch. Vor allem wenn sie aggressiv und aufdringlich daherkommt.
Werbung sollte stattdessen seriös sein und Informationen transportieren. Gern gesehen sind Erfahrungsberichte, Produktvergleiche und Informationsvideos.
Sirius-Campus-Geschäftsführer Oliver Gaedeke folgert daraus: „Verlässlichkeit und Seriosität sind nach wie vor Hygiene-Faktoren in der Markenkommunikation von Versicherern. Am besten werden diese Grundtugenden einer Versicherermarke durch Tonalität und Design vermittelt. Aufmerksamkeit lässt sich am besten mit Aussagen zur Flexibilität erzeugen.“
Weil sie sich selbst mit Versicherungen kaum auskennt, aber hohen Vertriebsdruck in der Branche befürchtet, hält sich die Generation Z bei Vermittlern zunächst bedeckt. Sie will sich erst einmal per Telefon oder Chat annähern und verlangt dabei viele Informationen. Wenn sie sich von der Beratungsqualität überzeugt und Vertrauen gefasst hat, kann es weitergehen.
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