Julian Stegmüller gewann die 6. Vorrunde im Pfefferminzia-Cup © privat
  • Von Andreas Harms
  • 03.03.2023 um 09:19
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Am 20. Februar lief die letzte Vorrunde im Pfefferminzia-Cup in der Disziplin „My first Million Game“. Gewonnen hat sie der Makler Julian Stegmüller aus dem hessischen Volkmarsen mit einem Endguthaben von 837.002 Euro. Im Interview verrät er, warum ihn das Spiel auf dem falschen Fuß erwischte, welches Problem Deutschland mit Geldanlage hat und welche Pläne ihn umtreiben.

Pfefferminzia: Herr Stegmüller, herzlichen Glückwunsch zum Sieg in der letzten Vorrunde. Hatten Sie eine Taktik?

Julian Stegmüller: Nein, überhaupt nicht.

Wie sind Sie dann an die Sache rangegangen?

Stegmüller: Ich hatte mich im Vorfeld überhaupt nicht damit beschäftigt. Und auch an dem Tag dachte ich die ganze Zeit, dass das nur eine Art Einführungs-Webinar ist. Dass sie uns erstmal erklären wollen, wie das alles funktioniert. Dabei hatten wir schon losgespielt. Das hatte mich irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt.

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Haben Sie denn Vorkenntnisse über Aktien und Investmentfonds?

Stegmüller: Sogar gute, würde ich sagen. Ich handele seit über 20 Jahren an der Börse mit Aktien, Fonds, Zertifikaten und sogar Hebelprodukten.

Dann komme ich gleich mal mit der Philosophie-Frage um die Ecke: Die Fonds lieber aktiv gemanagt oder eher passiv an einen Index gebunden?

Stegmüller: Inzwischen mehr passiv. Früher habe ich auch die aktiven Fonds genutzt, das hat sich aber geändert. Sie sind kostentechnisch einfach günstiger und erzielen außerdem einfach gute Ergebnisse.

Vermitteln Sie auch Fonds an Ihre Kunden?

Stegmüller: Ja, wir arbeiten bei der Investmentberatung mit digitalen Vermögensverwaltungen zusammen. Auch die sind sehr kostengünstig und übernehmen zum Teil sogar aktives Management, zum Beispiel die Solidvest, hinter der Dr. Jens Ehrhardt mit seinem Unternehmen steht. Dort ist die Rendite gut, und die Kosten sind nicht allzu hoch. Und dann gibt es ja auch noch die Fondspolicen, auch dort nutzen wir verstärkt passive Produkte. Allerdings nicht etwa auf den Dax, nach dem viele Kunden zuerst fragen, sondern auf größere und international breit gestreute Indizes.

Alles über den Pfefferminzia-Cup zusammen mit Standard Life erfahren Sie hier.

Hat das Spiel Ihre Arbeits- und Sichtweise verändert?

Stegmüller: Es hat mir persönlich noch einmal gezeigt, wie wichtig eine gute Geldanlage wirklich ist. Gerade in Zeiten hoher Inflation, so wie jetzt. Die eingestreuten Wissensfragen haben ja bestätigt, wie viel man durch Inflation verlieren kann und über Aktienfonds gewinnen. Das Spiel lenkt damit den Fokus darauf, dass es heute gar nicht mehr darum geht, sein Geld zu vermehren, sondern erst einmal zu erhalten. Wir haben Kunden, die sich über ein halbes Prozent aufs Tagesgeld freuen. Ich sage dann immer: Moment, wir müssen noch die Inflation gegenrechnen. Diese Sichtweise ist bei vielen in Deutschland noch nicht angekommen.

Wenn Sie als freier Makler Ihre Geschäftsfelder Versicherungen und Investment vergleichen – was überwiegt?

Stegmüller: Zurzeit sind wir noch sehr versicherungslastig. Ich schätze mal, das macht noch ungefähr 90 Prozent aus. Weil aber viele unserer Kunden noch falsch sparen und anlegen, wollen wir das verändern. Die Lizenz zum Anlagenvermittler nach Paragraf 34f der Gewerbeordnung habe ich schon. Parallel dazu bilde ich mich zum Portfoliomanager weiter. Dort lerne ich viele Zusammenhänge über Anleihe- und Aktienmärkte, die Märkte untereinander und in Bezug auf Inflation. Am Ende will ich den Investmentbereich bei uns auf mindestens 50 Prozent zu heben.

Übrigens:

Beim Pfefferminzia-Cup geht es schon bald weiter. Ein Halbfinale läuft am 10. März, das andere am 28. März.

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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