Ein junger Mann auf dem Sofa: Über ein Online-Dashboard sollen Bürgerinnen und Bürger künftig ihre Altersvorsorge checken können, wenn es nach dem DIA geht. © Geschäft Foto erstellt von marymarkevich - de.freepik.com
  • Von Karen Schmidt
  • 11.05.2021 um 19:11
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Eine säulenübergreifende Renteninformation, wie sie die Bundesregierung plant, ist ein guter Ansatz, geht aber nicht weit genug. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Es schlägt stattdessen ein Online-Dashboard für die Altersvorsorge vor. Was sich dahinter verbirgt.

Ein kostenfreies und für alle zugängliches Dashboard zur Altersvorsorge, das als digitale Übersichtsseite und Instrumententafel fungiert, wäre geeignet, die erhebliche Fehlstelle zu schließen, die derzeit noch bei der Online-Beratung für die Einkommens- und langfristige Alterssicherung besteht. Zu diesem Schluss gelangt die jüngste DIA-Studie mit dem Titel „Treiber und Widerstände bei der Online-Beratung zur Altersvorsorge“, die Professor Andreas Oehler von der Uni Bamberg im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) angefertigt hat.

Das Dashbord soll
  • einen Zugang zum Status quo aller zukünftigen Zahlungsströme aus gesetzlich vorgeschriebener und zusätzlicher Altersvorsorge in einfacher, verständlicher und vergleichbarer Form verschaffen
  • Schätzungen zur aktuellen und zukünftigen Wertentwicklung inklusive der Kaufkraftentwicklung ermöglichen
  • gut verständliche Informationen zur Funktions- und Wirkweise der verschiedenen Produktformen im vorhandenen Portfolio insgesamt und in seinen einzelnen Schichten liefern
  • Hinweise zu möglichem weiterem Handeln für die Zukunft mit Formen zur weiteren Einkommenssicherung einschließen
  • eine hohe Datensicherheit und einen hohen Datenschutz gewährleisten und
  • auf allen relevanten Geräten, zum Beispiel Desktop, Laptop, Tablet, Smartphone, funktionieren.

Ein wesentliches Ergebnis der Studie ist nämlich, dass dem steigenden Bedarf an verständlicher, umfassender und verlässlicher Unterstützung bei der individuellen Planung und Entscheidung von Vorsorgeangelegenheiten aktuell kaum nützliche digitale Tools und Anwendungen zur Beratung gegenüberstehen – gerade im Bereich der Altersvorsorge.

Die Bundesregierung hat einen Plan zu einer säulenübergreifenden digitalen Rentenübersicht vorgelegt. Wie sieht es damit aus? Sie würde eine Verbesserung der Informationen zu den Einkünften im Alter bringen, so das Ergebnis von Studienautor Oehler. Aber: Der faktische Ausschluss finanzmarktnaher Anlagen erzeuge nicht nur ein lückenhaftes Abbild möglicher Einnahmequellen im Alter, sondern verzerre auch den Wettbewerb zwischen den Angeboten verschiedener Finanzdienstleister zur Altersvorsorge – etwa zu Lasten der international breit streuenden ETFs.

Wesentliche Infos fehlen

Auch seien wesentliche Aspekte, wie der Einfluss von Steuern und Sozialabgaben und die eigentlich übliche Szenario-Technik hinsichtlich Rendite- und Risikoentwicklung bislang nicht vorgesehen. Es müsse also eine deutlich weitergehender digitale Lösung her, findet Oehler.

Zentral für ein solches Dashboard sei eine einheitliche, standardisierte Schnittstelle, die eine musterhafte Vorgabe der eingespeisten Informationen enthalte. Dabei würden vor allem die Legislative und Exekutive in der Pflicht gesehen, einen entsprechenden glaubwürdigen und aussagekräftigen Rahmen zu schaffen. So entstehe Rechtssicherheit, was bei passender Ausgestaltung für alle Seiten vorteilhaft sei, so das Fazit.

autorAutorin
Karen

Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content