- Von Redaktion
- 26.04.2019 um 10:04
„Die Versicherer setzen weiterhin Kapital ein, sind aber selektiver bei den Risiken, die sie eingehen“, sagt Volker Anger, Leiter der DACH-Region bei Goldman Sachs Insurance Asset Management. Das Unternehmen hat gerade seine jährliche globale Versicherungsstudie mit dem Titel „Cautiously Opportunistic” veröffentlicht. Basis der Studie ist eine Umfrage unter 307 Investment- und Finanzchefs globaler Versicherer.
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Die zunehmenden Sorgen um eine sich abschwächende Konjunktur lässt die Versicherer danach mehr Vorsicht bei der Kapitalanlage walten. Anger: „Die Versicherer setzen weiterhin Kapital ein, sind aber selektiver bei den Risiken, die sie eingehen. Sie planen weiter dem jüngsten Allokationstrend in weniger liquide Anlageklassen wie Private Equity, Infrastruktur- und Mittelstandsanleihen zu folgen. Weltweit ziehen sie sich aus lokalen Staatsanleihen zurück und investieren in US-amerikanische und europäische Investment-Grade-Unternehmensanleihen sowie in Sachwerte und Private Equity.“
Einige Kernaussagen der Studie:
- Eine Konjunkturabschwächung in den USA, Europa und China dominiert die makroökonomischen Überlegungen der Versicherer.
- Die Sorgen der Gesellschaften vor steigenden Zinsen gingen deutlich zurück (auf 7 Prozent, gegenüber 30 Prozent im Vorjahr). Am stärksten beunruhigt Versicherungsinvestoren eine sich verschlechternde Kreditqualität in ihren Portfolios (38 Prozent, gegenüber 23 Prozent im Vorjahr).
- Die Versicherer sehen Aktienrenditen positiv, wobei 62 Prozent der Befragten erwarten, dass die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen am Jahresende zwischen 2,5 und 3,0 Prozent bleiben wird. Die Versicherer planen, die Haltedauer in ihren Portfolios zu verlängern.
- 62 Prozent der befragten Versicherer betrachten nachhaltige Anlagekriterien als eine von mehreren Investitionsüberlegungen; in Europa (83 Prozent) und im asiatisch-pazifischen Raum (81 Prozent) ist ihre Akzeptanz deutlich höher als in Amerika (43 Prozent).
- Mehr als die Hälfte der Versicherer investiert in ETFs (56 Prozent). Festverzinsliche ETFs werden am häufigsten verwendet, um kurzfristige taktische Portfolioanpassungen vorzunehmen oder die operative Effizienz zu steigern.
- Fast die Hälfte der Befragten investiert in Insurtechs (46 Prozent), wobei im asiatisch-pazifischen Raum mit 68 Prozent der größte Anteil engagiert ist. Die verbesserte betriebliche Effizienz ist der häufigste Grund für diese Investitionen.
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