- Von Lorenz Klein
- 06.09.2019 um 10:33
Die Nachricht, dass deutsche Kreditinstitute nach eigenem Bekunden Minuszinsen für normale Sparer nicht mehr auf Dauer ausschließen könnten, hat Finanzminister Olaf Scholz (SPD) alarmiert: „Ich glaube, es besteht noch genügend Klugheit in den Vorständen und Geschäftsführungen der Banken, um zu wissen, was das auslösen würde“, wird Scholz im „Handelsblatt“ zitiert.
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Ohnehin hätten Banken „bei den heutigen Vertragsstrukturen“ kaum Möglichkeiten, Negativzinsen von Privatkunden zu verlangen, ergänzte Scholz laut „Handelsblatt“-Bericht.
Der Finanzminister hatte unlängst eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die prüfen soll, „ob es der Bundesregierung rechtlich überhaupt möglich ist, Kleinsparer vor solchen Negativzinsen zu schützen“. Zuvor hatte CSU-Chef Markus Söder ein Verbot von Strafzinsen für Guthaben bis 100.000 Euro gefordert.
Hintergrund: Den Strafzins der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von 0,4 Prozent reichen die Institute längst an ihre Großkunden, wie Fonds oder Unternehmen, weiter. Doch dem Bericht zufolge sorgt die Vermutung, dass die EZB die Einlagezinsen für Banken im September sogar auf minus 0,5 Prozent senken könnte, dafür, dass dann „eine Schmerzgrenze überschritten“ sein könnte – also auch Sparer die Geldpolitik der EZB in Form von Minuszinsen zu spüren bekämen.
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