- Von Andreas Harms
- 03.07.2024 um 15:13
Es gibt noch einen weiteren Unterschied, auf den Mikus hinweist. Denn während der Kenfo mit einer einzigen Startsumme begann, soll das Generationenkapital jedes Jahr mehr Geld bekommen. Damit könne man nachlegen und vielleicht auch mal niedrigere Kurse nutzen.
Als müsste sie die deutsche Anlegerseele beruhigen
In der gesamten Konferenz wirkt Mikus souverän, sie weiß zweifellos, was sie tut. Doch daneben erweckt sie auch den Eindruck, als wollte sie die nervöse deutsche Anlegerseele beruhigen. Eine Anlegerseele, die noch immer Aktien als Spekulationsobjekte abtut. Und der man noch immer erklären muss, dass ein gut gestreutes, globales Portfolio eine grundsolide Angelegenheit ist. Wahrscheinlich ist das sogar eine gute Idee, schließlich hat das Generationenkapital einige Feinde.
Immer wieder weist Mikus darauf hin, dass man beim Kenfo diszipliniert und professionell bleibe. Das Aktienportfolio sei sehr breit gestreut, sogar breiter als der Aktienindex MSCI World (der in der Tat per Ende Mai „nur“ 1.464 Aktien enthielt). Und an einer Stelle sagt sie: „Wir haben Krisen erlebt, können damit aber umgehen.“
Strafzins ist Geschichte
Und es gibt auch keinen Grund daran zu zweifeln, denn das Gesamtbild des Kenfo ist absolut intakt. Nach einem vor allem dank der Zinswende schwachen Jahr 2022 mit minus 12,2 Prozent fuhr das Portfolio 2023 ein Plus von 11,1 Prozent ein. Jede Anlageklasse trug Gewinne bei. Sogar die geldmarktnahen Anlagen waren ihren Strafzins endlich und los und brachten 4,0 Prozent.
Finanzvorstand Thomas Bley berichtet, dass der Kenfo inzwischen seit seinem Start 3,66 Milliarden Euro an Entsorgungskosten ans Bundesumweltministerium gezahlt habe. 637 Millionen Euro davon fielen 2023 an. Und alles sei durch Wertentwicklung gedeckt gewesen, so Bley weiter: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir alle unsere Ziele vollständig erreicht haben.“
Kenfo-Chefin Anja Mikus über das Generationenkapital – Pflege Nachrichten
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