Ein Amazon-Logistikzentrum in Duisburg: Versicherer können laut Studie viel von Big Techs lernen. © picture alliance / imageBROKER | Rupert Oberhäuser
  • Von Juliana Demski
  • 21.09.2020 um 19:08
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:60 Min

Big Techs wie Amazon, Google und Co. werden zunehmend zur Konkurrenz für traditionelle Versicherungsunternehmen. Während der Corona-Krise zeigte sich ihr entscheidender Vorteil gegenüber den etablierten Versicherern: digitale Kompetenzen. Zu diesem Schluss kommt der „World Insurtech Report 2020“. Für Versicherungsunternehmen seien sie daher „Vorbilder und mögliche Kooperationpartner“.

Sogenannte Big Techs – dazu gehören unter anderem Amazon, Google und Facebook – drängen zunehmend auf den Versicherungsmarkt, wie der „World Insurance Report 2020“ des Beratungsunternehmens Capgemini und der Non-Profit-Organisation Efma zeigt. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, in der Kunden großen Wert auf digitale Kompetenzen legten, könnten traditionelle Versicherer viel von den Big Techs aber auch von digitalen Start-ups (Insurtechs) lernen – oder gar mit ihnen kooperieren.

Um „wettbewerbsfähig zu bleiben“, heißt es in der Studie weiter, „müssen sich die etablierten Versicherer in entscheidenden Bereichen verbessern – etwa in Sachen Kundenzentriertheit, bei intelligenten Prozessen, der Produktflexibilität und offenen Ökosystemen.“

Vor allem bei der Kundenorientierung – der Königdisziplin der Big Techs – gebe es in der Versicherungsbranche Nachholbedarf:

Gegenüber 57 Prozent im April sagten im Juli laut Studie 61 Prozent der Versicherer weltweit, dass sich Corona auf die Neukundengewinnung auswirkt. In Deutschland habe dies im Juli jeder zweite Versicherer bemerkt. Gleichzeitig sei die Bereitschaft der Versicherungsnehmer, Versicherungen von Big Techs zu kaufen, von 17 Prozent im Jahr 2016 über 36 Prozent im Januar 2020 auf 44 Prozent im April 2020 gestiegen.

„Um mit Big Techs konkurrieren zu können, müssen Versicherer Prioritäten setzen und sich auf die entscheidenden Themen konzentrieren“, kommentieren die Studienautoren. Angesichts der Corona-Krise halten laut der Untersuchung 94 Prozent der Versicherer weltweit sowie 88 Prozent in Deutschland ein überragendes Kundenerlebnis für zentral, 90 Prozent international beziehungsweise 88 Prozent in Deutschland krisensichere Prozesse und 87 Prozent beziehungsweise 75 Prozent Echtzeit-Reaktionen.

Zudem wollten 86 Prozent der Versicherungshäuser international sowie 75 Prozent hierzulande ein fürsorglicher Partner für Kunden sein. Bedarfs- und nutzungsbasierte Versicherungen hielten weltweit 70 Prozent und 25 Prozent der Versicherer in Deutschland für wichtig.

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content