- Von Lorenz Klein
- 22.07.2020 um 14:02
Konkret klagen 49 Prozent der Befragten über einen Rückgang im Personengeschäft und 30 Prozent verzeichnen deutliche Einbußen im Sachgeschäft. Bei 39 Prozent sei zugleich die Zahl der Serviceanfragen erheblich gestiegen. „Makler haben also aktuell mehr Arbeit bei gleichzeitig geringeren Einnahmen“, fassen die Autoren des Maklerbarometers zusammen. Diese verweisen außerdem darauf, dass mit 213 Maklern bereits 85 Prozent mehr aufgehört hätten als zum Vorjahreszeitraum, wie der Blick auf die Halbjahresbilanz des DIHK-Vermittlerregisters zeige.
Bestandskäufer könnten sich zurückziehen
„Die Zahlen des Maklerbarometers unterstreichen diese Entwicklung“, betonen die Autoren. So denke jeder sechste jüngere Makler unter 55 sogar schon ans Aufhören. Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet, sehen sich durch die Corona-Pandemie mehr als 5 Prozent existenzbedrohenden finanziellen Nöten ausgesetzt.
Das mag sich im Vergleich zu manch anderen Branchen noch vergleichsweise moderat anhören, doch auch die folgende Zahl eignet sich nicht gerade dafür, Entwarnung zu geben: So will laut Maklerbarometer jeder fünfte potenzielle Bestandskäufer bereits jetzt aus dem Markt aussteigen.
Das Problem: „Kleinere, lokale Käufer fallen aus, weil ihnen weitgehend Erfahrung, Beratungs- und Übertragungsprozesse fehlen“, sagt Nachfolge-Experte Kanschik – und prognostiziert: „Bestandskäufer werden zunehmend größer und digitaler.“
Wer muss sich nicht allzu große Sorgen machen?
Für eine Gruppe gibt Kanschik aber durchaus Entwarnung – trotz der Tendenz zu sinkenden Preisen für Bestände: „Qualitätsbestände bleiben vom Preisverfall verschont. Das gilt im besonderen Maß für Makler, die eine starke Bindung zu ihren Kunden haben und die dazugehörigen Daten digital vorliegen haben und gut pflegen.“
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