Die Corona-Pandemie führt dazu, dass sich Makler verstärkt mit ihrem ganz persönlichen Risiko, in Altersarmut zu rutschen, beschäftigen. © Policen Direkt
  • Von Lorenz Klein
  • 22.07.2020 um 14:02
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:30 Min

Versicherungsmakler, die älter als 55 Jahre alt sind, sehen sich zunehmend gezwungen, auch als Rentner weiterzuarbeiten. Hauptgrund dafür sind Einnahmeausfälle durch die Corona-Krise. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Policen Direkt unter mehr als 450 Maklern. Die Meisten rechnen demnach noch bis Ende 2021 mit negativen Folgen für ihr Geschäft, was zu deutlich mehr „Makler-Run-offs“ führen könnte.

Konkret klagen 49 Prozent der Befragten über einen Rückgang im Personengeschäft und 30 Prozent verzeichnen deutliche Einbußen im Sachgeschäft. Bei 39 Prozent sei zugleich die Zahl der Serviceanfragen erheblich gestiegen. „Makler haben also aktuell mehr Arbeit bei gleichzeitig geringeren Einnahmen“, fassen die Autoren des Maklerbarometers zusammen. Diese verweisen außerdem darauf, dass mit 213 Maklern bereits 85 Prozent mehr aufgehört hätten als zum Vorjahreszeitraum, wie der Blick auf die Halbjahresbilanz des DIHK-Vermittlerregisters zeige.

Bestandskäufer könnten sich zurückziehen

„Die Zahlen des Maklerbarometers unterstreichen diese Entwicklung“, betonen die Autoren. So denke jeder sechste jüngere Makler unter 55 sogar schon ans Aufhören. Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet, sehen sich durch die Corona-Pandemie mehr als 5 Prozent existenzbedrohenden finanziellen Nöten ausgesetzt.

Das mag sich im Vergleich zu manch anderen Branchen noch vergleichsweise moderat anhören, doch auch die folgende Zahl eignet sich nicht gerade dafür, Entwarnung zu geben: So will laut Maklerbarometer jeder fünfte potenzielle Bestandskäufer bereits jetzt aus dem Markt aussteigen.

Das Problem: „Kleinere, lokale Käufer fallen aus, weil ihnen weitgehend Erfahrung, Beratungs- und Übertragungsprozesse fehlen“, sagt Nachfolge-Experte Kanschik – und prognostiziert: „Bestandskäufer werden zunehmend größer und digitaler.“

Wer muss sich nicht allzu große Sorgen machen?

Für eine Gruppe gibt Kanschik aber durchaus Entwarnung – trotz der Tendenz zu sinkenden Preisen für Bestände: „Qualitätsbestände bleiben vom Preisverfall verschont. Das gilt im besonderen Maß für Makler, die eine starke Bindung zu ihren Kunden haben und die dazugehörigen Daten digital vorliegen haben und gut pflegen.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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